In Adresse geirrt

NASA statt NSA: Hacker erwischen falsches Ziel

Web
18.09.2013 10:39
Die einen fliegen ins Weltall, die anderen betreiben im großen Stil Spionage: Die US-Weltraumbehörde NASA und der US-Geheimdienst NSA haben bis auf ihre sehr ähnlichen Namenskürzel nur wenig gemein. Doch dies reichte bereits aus, um brasilianische Hacker zu verwirren: Ihr Zorn auf die NSA erwischte versehentlich die Falschen.

Durch die Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden war ans Tageslicht gekommen, dass die NSA mithilfe einer speziellen Software E-Mails und Telefonate der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff sowie ihrer Mitarbeiter überwachte. Der US-Geheimdienst soll sich zudem illegalen Zugang zum Computersystem des brasilianischen Ölkonzerns Petrobas verschafft haben. Zu welchem Zweck, ist noch unklar.

Die Beziehungen zwischen den USA und Brasilien sind seitdem äußerst angespannt, viele Bewohner des südamerikanischen Landes sind empört – unter ihnen offenbar auch einige bislang unbekannte Hacker. Aus Protest gegen die US-Überwachung hatten sie vergangene Woche die Website einer wichtigen US-Institution gehackt – doch leider der falschen.

Hacker fordern NASA auf, ihre Spionage einzustellen
Statt ihre Botschaft "Stop spying on us" (Hört auf, uns auszuspionieren) auf der Website der NSA (nsa.gov) zu hinterlassen, erwischten sie laut einem Bericht des brasilianischen Nachrichtenportals "Uol" den Webauftritt der US-Weltraumbehörde NASA (nasa.gov). "Offenbar haben sie das falsche Ziel gewählt", schrieb "Uol".

Die NASA bestätigte am Mittwoch, dass der Angriff von vergangener Woche von Brasilien aus erfolgt war. Primäre Websites oder sensible Informationen etwa zu aktuellen Missionen seien von dem Hack jedoch "zu keiner Zeit" betroffen gewesen, hieß es. Man arbeite fleißig daran, den Vorfall zu untersuchen und die betroffene Website wiederherzustellen.

USA um Schadensbegrenzung bemüht
Die USA sind indes auch über drei Monate nach Bekanntwerden der weltweiten Spähaktionen noch um um diplomatische Schadensbegrenzung bemüht. In Washington kam am Mittwoch die nationale Sicherheitsberaterin von US-Präsident Barack Obama, Susan Rice, mit dem brasilianischen Außenminister Luiz Alberto Figueiredo zu einem klärenden Gespräch zusammen. Bereits auf dem G20-Gipfel hatte Brasiliens Präsidentin Rousseff Obama aufgefordert, alle Details über die NSA-Aktivitäten in Brasilien offenzulegen.

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