Berater in Belgrad
Strauss-Kahn soll beim Schuldenabbau helfen
Serbien habe allerdings ein gutes Team, das für die Wirtschafts- und Finanzfragen zuständig sei, meinte er am Dienstag, dem Tag seines offiziellen Amtsantritts. Strauss-Kahn konnte noch nicht sagen, welche Maßnahmen er dem Land zuerst vorschlagen wolle und ob dazu auch die Wiederaufnahme der Anfang des Jahres unterbrochenen Zusammenarbeit mit dem IWF gehöre.
Er und sein Team, das sich in der nächsten Zeit ständig in Belgrad aufhalten würde, müssten sich zuerst mit der Situation vertraut machen. Erst dann könnten sie ihre Ratschläge geben. Die Entscheidung darüber liege allerdings bei der Regierung. Eine klare Antwort auf die Frage, ob sich die serbische Regierung verpflichtet habe, seinen Ratschläge bedingungslos zu folgen und ob ansonsten die Zusammenarbeit unterbrochen werde, wollte Strauss-Kahn nicht geben.
Finanzexperte verlangt zunächst keine Entlohnung
Der Einsatz des Ex-IWF-Chefs in Belgrad wird in den ersten drei Monaten auf pro-bono-Basis erfolgen. Erst danach werde man über das Honorar verhandeln. Serbiens Vizepremier Aleksandar Vucic zeigte sich bereits zuversichtlich, was die Verlängerung der Zusammenarbeit betreffe. Sie werde länger dauern, versicherte er, ohne auf die Finanzfrage einzugehen. Dass die Sex-Affären von Strauss-Kahn dem Image Serbiens schaden könnten, glaubt Vuvic nicht.
Das Hauptaugenmerk von Strauss-Kahns Arbeit soll laut Regierung darin liegen, Probleme der öffentlichen Schulden, des Budgetdefizits sowie der hoch verschuldeten staatlichen Firmen zu lösen. Die Basis dafür stelle ein wirtschaftliches Wachstum dar, waren sich Vucic und Strauss-Kahn einig. Wie man Serbien auf den Wachstumspfad bringen könne, müsse aber erst festgestellt werden, so der frühere IWF-Chef.
Gusenbauer als Berater im EU-Beitrittsprozess
Strauss-Kahn ist nicht der einzige prominente ausländische Berater Belgrads. Auch der frühere SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer wird die serbische Regierung beraten, wie er Ende August bestätigte. Der Österreicher soll Serbien auf seinem Weg in die EU begleiten.
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