"Idealbesetzung"

Gerald Wirth ist neuer Präsident der Sängerknaben

Österreich
17.09.2013 10:16
Die Entscheidung ist gefallen: Gerald Wirth folgt auf Walter Nettig als Präsident der Wiener Sängerknaben. Der 48-Jährige wurde in der Nacht auf Dienstag vom Vorstand gewählt. "Er ist die Idealbesetzung für uns", versicherte Sängerknaben-Vizepräsident und Radiomoderator Arthur Trainacher, der zuletzt interimistisch das Präsidentenamt ausübte, in einer Mitteilung.

Laut Trainacher ist Wirth ein "großartiger Musiker und Komponist". "Vor allem beeindruckt uns sein Umgang mit den Kindern, er nimmt sie ernst, er respektiert sie. Wir wollten einen Präsidenten, mit dem sich die Kinder identifizieren können. Den haben wir jetzt."

Tatsächlich ist Wirth dem Chor schon seit Langem verbunden: Er war einst auch selbst Sängerknabe. Danach übte der aus Oberösterreich stammende Dirigent und Komponist unter anderem die Funktion eines Chordirektors am Salzburger Landestheater aus. In Kanada war er später Leiter des Calgary Civic Symphony Orchesters. Seit 2001 ist der 48-Jährige künstlerischer Leiter des weltberühmten Bubenchors.

Wirth: "Verantwortung in der Gesellschaft"
Eine Institution wie die Wiener Sängerknaben habe eine "Verantwortung in der Gesellschaft", betonte Wirth in einer ersten Stellungnahme. "Wir stehen in einer langen Tradition, gleichzeitig füllen wir sie mit neuem Leben." Die Wiener Sängerknaben hätten aber auch eine Verantwortung den ihnen anvertrauten Kindern gegenüber. Für Wirth ist die Institution laut eigenen Angaben in erster Linie eine Ausbildungsstätte: "Wir erziehen Kinder zu selbstständig denkenden Menschen, die ihre Umwelt, ihre Welt in einem positiven Sinn gestalten."

Schönes Abschiedsgeschenk vom scheidenden Präsidenten
Vor wenigen Tagen hatte Nettig seinen Sängerknaben noch ein wunderbares Abschiedsgeschenk beschert. Für ihr Palais im Wiener Augarten sollte der Verein - praktisch über Nacht - mehr als 200.000 Euro Jahresmiete an die Burghauptmannschaft überweisen. Von versteckten Subventionen war plötzlich die Rede. Geld, das die Sängerknaben nicht hätten aufbringen können.

Nettig nahm die Causa persönlich in die Hand. Bundespräsident Heinz Fischer, Wiens Bürgermeister Michael Häupl, die zuständigen Minister Maria Fekter und Reinhold Mitterlehner betonten unisono: "Keiner wird die Sängerknaben im Stich lassen." Und tatsächlich wurde nach Verhandlungen mit dem Wirtschafts- und Finanzministerium eine Lösung erzielt: Nach einer Novelle im Privatschulgesetz können die Sängerknaben ihr Schulgebäude vom Bund unentgeltlich nutzen.

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