Nach Tropenstürmen

Mexiko: Luftbrücke für Zehntausende Touristen

Ausland
19.09.2013 07:57
Nach zwei Tropenstürmen, die in Mexiko schwerste Verwüstungen angerichtet und Dutzende Menschen das Leben gekostet haben, wird die Lage im überschwemmten Badeort Acapulco immer dramatischer. Über eine Luftbrücke werden nun Zehntausende Touristen in Sicherheit gebracht. Die Zahl der Todesopfer durch die Wetterkapriolen in weiten Teilen des Landes ist unterdessen auf mindestens 80 gestiegen.

Der Touristenmagnet Acapulco in der am massivsten betroffenen Region Guerrero ist von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten. Viele Hotels in der 680.000-Einwohner-Stadt sind derzeit ohne Strom und fließendes Wasser. Vereinzelt kam es auch schon zu Plünderungen durch Menschen, die nichts mehr zu essen bekommen konnten.

Soldat zu Plünderungen: "Können sie nicht stoppen"
"Wir bringen unseren Kindern Nahrungsmittel, es gibt nichts zu essen", sagte eine Frau, die Einkaufstaschen schleppte. Andere Menschen trugen Haushaltsgeräte und Matratzen davon. "Wir können sie nicht aufhalten", zuckte ein Soldat beim Anblick der Vorgänge mit den Schultern. "Das ist eine ernsthafte Krisensituation."

Andernorts bildeten Touristen und Anrainer Schlangen an drei Supermärkten, die noch geöffnet hatten und Nahrungsmittel verkauften. Ein schnelles Ende der Probleme ist nicht ins Sicht. Laut Innenminister Miguel Angel Osorio Chong dürfte es zwei bis drei Tage dauern, bis die von Erdmassen verschütteten Zufahrtsstraßen freigeräumt sind.

40.000 Touristen sitzen fest
Schätzungen der Behörden zufolge sitzen insgesamt etwa 40.000 mexikanische und ausländische Touristen in Hotels in dem pittoresken Badeort am Pazifik fest. Der Reiseveranstalter TUI-Österreich berichtete, dass von seinen österreichischen Kunden niemand betroffen war.

Mehr als die Hälfte von Acapulco wurde überschwemmt - zum Teil stand das Wasser bis zu drei Meter hoch. An einigen Stellen wurden Krokodile an Land geschwemmt, was die Rettungsarbeiten zusätzlich erschwerte. Bewohner der Stadt warteten auf den Dächern ihrer Häuser stundenlang auf Hilfe.

Schon mindestens 80 Tote
Neben Acapulco ist auch der Rest des Bundesstaates Guerrero im Westen sowie der Teilstaat Veracruz im Osten Mexikos schwer von den Unwettern betroffen. Mindestens 80 Menschen sind durch Überschwemmungen und Erdrutsche durch den Hurrikan "Ingrid" und den Tropensturm "Manuel" ums Leben gekommen, teilte das Innenministerium am Mittwoch mit.

Allein bei einem Erdrutsch in dem Dorf La Pintada in Guerrero seien 18 Menschen ums Leben gekommen, sagte der dortige Bürgermeister. Dutzende weitere würden noch vermisst. Der Leiter des Zivilschutzes, Luis Felipe Puente, sprach von einem nationalen Notstand. Im ganzen Land mussten rund 39.000 Menschen ihre Häuser verlassen und Schutz in Notunterkünften suchen.

"Manuel" legt wieder an Kraft zu
"Manuel" zog am Mittwoch die Küste des Teilstaates Sinaloa im Westen des Landes hinauf Richtung Baja California und gewann erneut an Kraft. Die mexikanische Regierung sprach für die Region eine Hurrikanwarnung aus. Der Sturm werde voraussichtlich am Donnerstag nahe der Stadt La Paz auf Land treffen und heftigen Regen mit sich bringen.

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