Austria grübelt

“Vielleicht haben wir das Glück verspielt”

Sport
15.09.2013 11:27
Die Austria hat vor dem Startschuss in die Champions League in der heimischen Liga eine empfindliche Schlappe kassiert. Aufsteiger SV Grödig entführte am Samstag mit einem 3:2 alle drei Zähler aus Wien. 45 Minuten klar die Oberhand behaltend, lieferten die "Veilchen" schlussendlich einen Selbstfaller ab. "Vielleicht haben wir das Glück in der CL-Quali verspielt", grübelte Trainer Nenad Bjelica.

Grödig durfte sich dagegen für einen Tag mit Blick auf die Tabelle freuen. Diese wies die Salzburger nach ihrem dritten Auswärtscoup bei einem Vertreter der "großen Vier" als Spitzenreiter aus. "Das ist ein schöner Nebeneffekt. Jetzt freuen wir uns heute und morgen, aber dann gilt die Konzentration unserem nächsten Gegner", umriss Flügelspieler Thomas Salamon das Motto der Grödiger.

Das Saisonziel Klassenverbleib will der Liga-Neuling nicht nach oben korrigieren. "Wir sind noch lange nicht so weit, wie wir wollen. Das sind alles Punkte gegen den Abstieg", meinte Trainer Adi Hütter - eine Ansage, die fast als Drohung für die Konkurrenz durchgehen könnte.

Hütter: "Spieler leisten Unglaubliches"
Der Vorarlberger durfte nach Schlusspfiff zum wiederholten Mal über einen Sieg des Außenseiters jubeln. Bereits bei Sturm Graz (2:0) und Rapid (1:0) erwiesen sich die Kicker aus der 7.000 Einwohner zählenden Marktgemeinde bei Salzburg als Partyschreck. "Wir bestehen fast nur aus Zweitliga-Spielern, aber wie sich das Team jede Woche beweist, verdient ein Kompliment. Die Spieler leisten Unglaubliches", sagte Hütter.

Der ehemalige Teamspieler wusste den durch eine klare Leistungssteigerung nach der Pause eingefahrenen Erfolg richtig einzuordnen. Grödig habe schussendlich etwas glücklich gewonnen. "Ich kann mich in Neno reinfühlen, wenn deine Mannschaft solche Chancen auslässt", merkte Hütter mit Blick auf sein Gegenüber Nenad Bjelica an. Dieser musste ob der vergebenen Möglichkeiten in der ersten Spielhälfte verzweifeln.

Schon beim 3:3 gegen die SV Ried verabsäumte es die Austria, ihr klares Chancenplus in Tore umzumünzen. Wie die Innviertler profitierte auch Grödig davon. Mario Leitgeb war nach Seitenwechsel zweimal aus der Distanz erfolgreich (47., 81.), Philipp Huspek per Abstauber (66.) zur Stelle. Der Meister traf aus dem Spiel heraus nur etwas glücklich durch Daniel Royer zum zwischenzeitlichen 2:2 (72).

Bjelica hadert
Dabei standen in der Statistik 10:5 Torschüsse für die nach acht Runden nur fünftplatzierten Wiener zu Buche. Insgesamt 21 Mal schoss die Austria großteils vergeblich in Richtung Gehäuse der Gäste. "Vor der Pause war es ein perfektes Spiel von uns, aber wir haben die Tore nicht gemacht", ärgerte sich Bjelica zum wiederholten Mal über die Effizienz.

"Vielleicht haben wir das Glück ein wenig verspielt in der Qualifikation für die Champions League. Ich habe keine Erklärung für ein solches Spiel, Fußball ist manchmal ein komisches Ding", war der Kroate ratlos.

Hosiner "muss weiter an sich arbeiten"
Allein Philipp Hosiner hätte die Partie vor der Pause beim Stand von 1:0 dreimal entscheiden können. Der regierende Torschützenkönig agierte auch danach äußerst unglücklich. In der 64. Minute musste Hosiner für Rubin Okotie vom Feld. "Er muss weiter an sich arbeiten. Anders als im Vorjahr profitiert die Mannschaft im Moment nicht von seinen Toren", sagte Bjelica über den im Formtief weilenden Angreifer.

Austrias Kapitän Manuel Ortlechner wollte seinen Vorderleuten keine Vorwürfe machen. "Keiner lässt absichtlich Tore aus. Man muss auch erst einmal zu den Chancen kommen", bemühte sich der Verteidiger, die positiven Aspekte hervorzuheben. Rückschlüsse für das Heimdebüt in der Champions League gegen den FC Porto könne man aus diesem Spiel nicht ziehen. "Am Mittwoch wartet ein komplett anderer Gegner. Das wird ein völlig anderes Spiel", meinte Ortlechner.

Im Gegensatz zur Austria agiert Porto in der heimischen Meisterschaft bis dato ohne Makel. Portugals Meister setzte sich am Samstagabend gegen Gil Vicente mit 2:0 durch, die Treffer erzielten die Angreifer Silvestre Varela und Jackson Martinez. Porto liegt mit vier Siegen aus vier Spielen und 9:1 Toren souverän an der Tabellenspitze.

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(Bild: KMM)



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