5 Visionäre der IAA

Die Musik der Zukunft spielt in der Gegenwart

Motor
15.09.2013 12:14
Sie sind die wahren Eyecatcher einer jeden Automesse: visionäre Studien, die die Richtung der Marken hinsichtlich Design und Technik vorgeben. Auch auf der diesjährigen IAA in Frankfurt finden sich mehr oder weniger konkret gehaltene Konzepte, die einen Blick in die automobile Zukunft gewähren.
(Bild: kmm)

Und Zukunft bedeutet für viele Hersteller gleichzeitig Vergangenheit – zum Beispiel dann, wenn man an ruhmreiche Modelle anknüpfen möchte. So wie Volvo mit dem Coupé Concept, das in Sachen Karosseriegestaltung an den legendären P 1800 angelehnt ist. Mit der Studie möchte Volvo zeigen, welches Potenzial in der Marke steckt. Dank der neuen skalierbaren Plattform hätten Ingenieure und Designer mehr Spielraum bei der Umsetzung ihrer skandinavisch geprägten Ideen zur Betonung der Markenidentität, sagt Volvo-Chefdesigner Thomas Ingenlath. Beim Antrieb allerdings wird geklotzt statt gekleckert: Während das Coupé der Sechziger zwar kräftig, aber nicht überbordend motorisiert war, hat die Studie Concept Coupé einen aufgeladenen Vierzylinder-Hybridstrang mit 400 PS Systemleistung und Plug-in-Funktion erhalten.

Auch Opel will mit dem Monza Concept eine Brücke zu vergangenen Modellen schlagen, doch abgesehen vom Namen hat der ausladende Flügeltürer nichts mit dem Oberklasse-Coupé aus den Siebzigern gemein. Der Elektroantrieb inklusive Range-Extender wurde vom Ampera abgeleitet. Falls die Energie der Batterie zur Neige geht, springt ein mit Erdgas betriebener Dreizylinder in die Bresche, um Strom zu produzieren. Vor allem aber wollen die Verantwortlichen um Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann zeigen, in welche Designrichtung die Marke schreitet und was morgen möglich sein soll in puncto Entertainment und LED-Projektionstechnologie. Die Formgebung des Monza Concept sei dem Körperbau eines Windhundes nachempfunden, so die Verlautbarung des Herstellers. Funktionale Flügeltüren verbinden Emotionalität mit Praxistauglichkeit. Statt einzelner Bildschirme werden Teile des Innenraumraums als Projektionsfläche genutzt, was es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Vernetztes Fahren, also Car-to-Car-Kommunikation, ist ebenfalls ein Themenschwerpunkt beim Monza Concept. Diese Technologie ist erforderlich für autonomes Fahren – ebenso ein Schlüsselthema der Zukunft.

Beim Citroën Cactus Concept, der im Kompaktklasse-Format auftritt, geht es in erster Linie um Design und Effizienz. Er soll einen Ausblick auf die künftige Gestaltung der sogenannten C-Linie ermöglichen – also der bürgerlichen Klasse von Citroën. Der reduziert gestaltete Franzose sollte möglichst leicht geraten, um wenig Kraftstoff zu verbrauchen. In ihm verwirklichten die Techniker außerdem die von PSA bereits angekündigte Druckluft-Hybridtechnik (Hybrid Air); zusammen mit den Puretech-Dreizylindern erlaubt das System mit den leichten Pressluftbehältern als Boost-Instrument einen Verbrauch von unter drei Litern Kraftstoff je 100 Kilometern. LED-Technik in Hülle und Fülle sowie modernes Enter- und Infotainment unterstreichen den Concept-Charakter. Ein acht Zoll großer Touchscreen in zentraler Anordnung soll eine einfache Bedienung ermöglichen. Internet-Zugang sowie ein weiterer Monitor als Tacho-Ersatz bekunden Citroëns Anspruch als Avantgarde-Marke. Dazu passt das Panoramadach mit Wärmeschutz.

Nissan möchte seine Design-Marschrichtung gerne mit dem Concept Friend Me vermitteln. Es gibt einen Ausblick darauf, wie eine künftige Nissan-Limousine einmal aussehen könnte. Dynamisch-fließende Wellen in Kombination mit zackigen, fast schon dramatisch anmutenden LED-Leuchteinheiten und potente 20-Zöller sollen das Auge unterhalten. Hinzu kommen eine hohe Gürtellinie sowie sportlich herausgearbeitete Kotflügel; die Sinne unterhält der Friend Me, der als Vorlage für eine durchaus erschwingliche Fahrzeuggeneration dienen soll, dagegen mit wegweisender Infotainment-Technologie. Da ist der Internet-Zugang beinahe schon Schnee von gestern. Und zwar zieht sich ein berührungsempfindliches Bildschirmband von der Mittelkonsole durch die Fahrzeugmitte hindurch bis zu den Fondsitzen, so dass jeder Insasse seinen Bereich individuell ansteuern kann, von vielfältigen Bordcomputer-Funktionen bis hin zur Navigation. Unter der Haube der auf einer schon bestehenden Plattform-Architektur basierenden Studie steckt effiziente Hybridtechnik. Als Stromspeicher dient ein Lithium-Ionen-Akku.

Welche Batterie der Lexus LF-NX bekommen wird, steht noch in den Sternen. Fakt ist aber, dass die Toyota-Nobelmarke offenbar an einem kleineren SUV arbeitet, um den Kaufhunger in diesem Segment zu stillen. Optisch dürfte die Studie aber mit der doch recht zerklüftet wirkenden Karosserie von der Serie noch recht weit entfernt sein. Beim Thema Antrieb stehen die Zeichen ganz auf Hybrid – etwas anderes würde man von einem Lexus-SUV auch kaum erwarten.

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(Bild: kmm)



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