"Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass eine kleine Verbesserung in der Zahnfunktion in der Evolution den entscheidenden Vorteil bedeuten kann, schreiben die Forscher Thomas M. Kaiser und Thomas Tütken von den Universitäten Hamburg und Bonn in einem im Fachjournal "PLOS One" veröffentlichten Artikel.
Hippotherium hatte flexibleren Speiseplan
Die Experten analysierten unter anderem die Kratzspuren auf Hippotherium-Zähnen und die Isotopen-Konzentrationen in deren Schmelz. So belegten sie, dass die Tiere eine "gemischte Pflanzenkost" zu sich nahmen - und damit wesentlich flexibler waren als ihre Verwandten der Gattung Anchitherium, die aufgrund ihres Gebisses nur Laub fraßen. Das Hippotherium konnte sich dadurch verschiedenen Vegetations- und Klimabedingungen viel besser anpassen.
Grasfresser brauchen den Angaben zufolge spezielle Zähne, da die Halme sogenannte Phytoliten enthalten - Einlagerungen aus Kieselsäure, die den Schmelz regelrecht abschleifen. Sie haben daher lange, tief im Kiefer verankerte Zähne, die sich nicht so schnell abreiben. Die Zähne von Laubfressern sind dagegen viel flacher und deshalb nicht für Graskost geeignet.
Bisher war nur bekannt, dass das Hippotherium das "hochkronige Gebiss" eines Grasfressers hatte. Die Forscher konnten nun aber zusätzlich zeigen, dass die Tiere zudem andere Kost konsumierten.
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