Chancen und Risiken

Wie sicher sind Fingerabdruck-Scanner wirklich?

Elektronik
11.09.2013 09:42
Mit einem Fingerabdruckscanner im neuen iPhone 5S möchte Apple seinen Nutzern das Smartphone-Leben angenehmer und vor allem sicherer machen. Marc Rogers, Sicherheitsexperte beim Unternehmen Lookout, beurteilt das eher skeptisch: "Es gibt wie immer zwei Seiten der Medaille", warnt er vor den Risiken von Fingerabdruckscannern.

Fingerabdruckscanner in elektronische Geräte zu verbauen, ist keine Erfindung von Apple. Insbesondere in Notebooks für Geschäftsanwender wird die Technologie schon seit Jahren verwendet. Wirklich durchsetzen konnte sie sich bislang jedoch nicht. Mit der breiten Verfügbarkeit durch Apples iPhone 5S könnte sich dies nun ändern. Sicherheitsexperte Rogers sieht darin durchaus Vorteile: Ein Fingerabdruckscanner mit vielen Messpunkten sei deutlich sicherer als ein vierstelliger PIN-Code und zudem extrem einfach zu nutzen, schreibt er in einer Mitteilung. Noch viel besser jedoch: Der Fingerabdruck könne - im Gegensatz zu einem PIN-Code oder Passwort – nie vergessen werden.

Die Kehrseite der Medaille
Doch Rogers sieht in der Verwendung von Fingerabdruckscannern auch Risiken. So sei es bereits heute möglich, Fingerabdrücke zu duplizieren – und diese Technologie werde immer besser. Zumindest in einem Hochsicherheitsszenario sollten Fingerabdrücke daher nicht die einzige Authentisierungsart sein, meint Rogers. Zudem sind Lesegeräte mit wenigen Messpunkten dem Experten nach nur wenig sicherer als ein vierstelliger PIN-Code. Der Experte fürchtet überdies, dass die Gewalt bei Diebstählen von Smartphones zunehmen könnte, da das Opfer physisch dazu gezwungen werden müsste, das Gerät zu entsperren.

"Der sicherste Weg wäre, wenn die Hersteller biometrische Sicherheitsmerkmale wie einen Fingerabdruck als Basis für zusätzliche Sicherheitsfunktionen nutzen würden. Wenn es richtig gemacht wird, ist das Entsperren per Fingerabdruck deutlich praktischer als das dutzendfache Eingeben eines PIN-Codes. Aufgrund der bestehenden Fälschungsmöglichkeiten sehe ich Fingerabdrücke aber nur als zusätzliches Feature zu PIN oder Passwort", meint Rogers abschließend.

Wie sicher sind die Fingerabdrücke auf dem iPhone?
Offen bleibt indes die Frage, wie sicher die eigenen biometrischen Daten auf dem iPhone wirklich sind. Apple versichert, die gescannten Fingerabdrücke verschlüsselt auf dem Gerät selbst und nicht etwa auf eigenen Servern in der Cloud zu speichern. Wie viele Verbraucher im Zuge der NSA-Enthüllungen erfahren mussten, ist dies allein aber noch kein Garant für mehr Sicherheit - schließlich sollen viele Hersteller eng mit dem Geheimdienst zusammengearbeitet und diesem "Hintertüren" geöffnet haben. Sollte die NSA die Fingerabdrücke abgreifen, könnte dies jedoch einen positiven Nebennutzen haben: Die Kontrollen bei der Einreise in die USA dürften künftig deutlich schneller gehen...

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