Anarchie, Plünderer und gesperrte Flughäfen - aus diesem Horrorszenario im libyschen Tripoli brachten Jagdkommandosoldaten im März 2011 Österreichs Botschaftspersonal sowie weitere 30 Landsleute in Sicherheit. Zudem wurden Touristen aus den ägyptischen Urlaubsorten Luxor und Sharm el-Sheikh heimgebracht – beschützt und gesichert an Bord einer "Hercules"-Transportmaschine.
"Unsere Krisenunterstützungsteams können binnen 48 Stunden aufbrechen und die Heimholung durchführen", so Minister Klug (kleines Bild, links). Offiziell sind Jagdkommandosoldaten im Ausland nie bewaffnet. Doch die als Fallschirmjäger und Kampftaucher ausgebildeten Elite-Militärs wissen genau, wie sie in einer Krise agieren müssen.
"Wir fahren völlig entspannt in den Urlaub"
Aber nur Training macht Meister. Diesmal stellten Reporter die Geiseln. So schnell konnten wir gar nicht schauen, dass es uns nicht die Rede verschlug: Helikoptergeknatter, Blendgranaten, Zugriff! Damit eine Blitz-Befreiung immer und überall klappt, trainieren 760 Soldaten mit 50 Fahrzeugen sowie 36 Flugzeugen und Hubschraubern für den "Safe Return", also die sichere Heimkehr.
Eine Heimkehr, die von Soldaten wie Oberst Karl-Heinz Leitner durchaus kritisch gesehen wird. Der Chefredakteur des "Soldaten" empfindet Unverständnis, wenn zur Situation in Ägypten befragte Österreicher vor dem Abflug in die Region im TV-Interview sagen: "Wir fahren völlig entspannt in den Urlaub, denn bei Bedarf werden wir ohnehin von Österreich evakuiert." Für solche Touristen wünscht sich Leitner, dass den Verursachern die Rettungsaktion in Rechnung gestellt wird.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.