85 Zoll für 15.000 €

IFA: Fernost-Hersteller starten den 4K-Preiskampf

Elektronik
09.09.2013 12:34
Geht es nach der Elektronikbranche, ist ultrahochauflösendes 4K-Fernsehen der nächste große TV-Wurf. Damit sich die hohe Auflösung lohnt, braucht es allerdings extragroßer Fernseher. Derzeit haben Unternehmen wie Samsung 85-Zöller zum Preis zweier Kleinwagen im Angebot. Dass dieses Preisniveau gehalten werden kann, ist allerdings unwahrscheinlich. Aufstrebende chinesische TV-Hersteller wie Changhong und HiSense zeigten auf der IFA nämlich ähnliche 4K-Riesen zum Kampfpreis.

Samsungs 4K-Gigant (siehe Infobox) im 85-Zoll-Großformat kostet derzeit 35.000 Euro – und ist damit Menschen der obersten Einkommensschichten vorbehalten. Wie lang das so bleiben wird, ist angesichts der neuen Fernost-Konkurrenz im TV-Bereich aber fraglich.

Die gleiche Bildschirmdiagonale inklusive 4K-Auflösung gibt's bei aufstrebenden chinesischen Elektronikfirmen nämlich schon jetzt zum Kampfpreis. Auf der IFA in Berlin zeigte etwa das Unternehmen HiSense einen 85-Zöller für 15.000 Euro. Immer noch extrem teuer, aber immerhin nicht ganz so unerschwinglich wie das Markengerät.

4K-Markenpanels zum günstigen Preis
Ein ähnliches Bild zeigte sich am IFA-Stand des chinesischen Herstellers Changhong. Dort steht ein 85-Zöller, der in China für rund 10.000 Euro verkauft werden soll. Das Panel selbst kommt dabei nicht von irgendwem, sondern von bekannten Namen wie Lenovo oder Sharp.

Kleinere 4K-Fernseher haben die Hersteller aus Fernost ebenfalls zum Kampfpreis im Sortiment. 55 bis 65 Zoll zu Preisen zwischen 2.000 und 3.000 Euro – bei Fernost-Herstellern wie HiSense, Seiki oder Changhong ist das durchaus möglich.

Der Preis fordert allerdings auch seinen Tribut. Beim Standbesuch bei HiSense und Changhong haben wir nach der Kompatibilität zum erst vor wenigen Tagen beschlossenen HDMI-Standard 2.0 gefragt. Keiner der Hersteller konnte bestätigen, dass der für 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde nötige neue Standard per Update oder Anschlussbox nachgerüstet wird, wie dies bei Markenherstellern wie Sony oder Samsung geplant ist.

4K-TVs aus China derzeit nicht zukunftssicher
Die Folge: Die 4K-Giganten aus China sind zwar billig, aber derzeit alles andere als zukunftssicher. Bei der nächsten Modellreihe werde man sicher HDMI 2.0 anbieten, hieß es bei HiSense und Changhong. Wird das Preisniveau dann gehalten, sind die günstigen Hersteller eine echte Alternative zu etablierten Markenherstellern. Bis dahin sind die aktuellen Modelle für 4K-Filmgenuss ungeeignet, schließlich erscheinen Bewegungen bei 30 Bildern pro Sekunde stockend und abgehackt.

Weil es aber ohnedies noch an ultrahochauflösenden Inhalten und TV-Sendungen mangelt, ist das nicht weiter schlimm und man kann mit der Anschaffung eines 4K-TVs noch getrost warten. 4K wird aus heutiger Sicht erst in einigen Jahren sinnvoll nutzbar sein – und wenn der Preiskampf jetzt schon tobt, kann das nur zum Vorteil des zukünftigen Kunden sein.

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