Teure Überziehung

Wie Sie bessere Sollzinsen verhandeln können

Wirtschaft
21.09.2013 12:00
Immer wieder wird über bei den diversen Banken sehr weit auseinander liegende Zinsen für die Überziehung des Girokontos berichtet, die teils in horrenden Höhen liegen. Die wenigsten Kunden haben allerdings schon einmal bei ihrer Bank nachgefragt, ob man daran nicht möglicherweise etwas ändern könnte. Mit welchen Argumenten bzw. Fragen Sie zu Ihrer Bank gehen können, erfahren Sie hier.

Warum sind die Sollzinsen so hoch?
Für viele Kontoinhaber ist bei einem Blick auf ihre Sparzinsen oder aktuelle Zinssätze im Wohnbaubereich unverständlich, warum auf ihrem Girokonto der Einkaufsrahmen mit einer "Leihgebühr" von zehn Prozent und mehr behaftet ist. Einkaufsrahmen sind in der Regel unbesicherte Kreditverhältnisse der Bank, und dementsprechend hoch sind die Ausfallsquoten: Es gibt zahlreiche Fälle, bei denen die Bank den an den Kunden geliehenen Betrag nicht zurückbekommt und abschreiben muss, was wiederum die Bilanzen belastet. Diese Ausfälle müssen daher bei der Berechnung der Konditionen berücksichtigt werden.

Auch sind die Kosten, welche die Bank für die Bereitstellung dieser Art von Kredite hat, vergleichsweise hoch und werden an den Kunden verrechnet. Wer mit nachstehenden Tipps keinen Erfolg hatte, sollte die Option einer Umschuldung des Kontorahmens in einen Abstattungskredit prüfen lassen, da hier bessere Optionen möglich sind.

Tipp 1 – Andere Kontoprodukte wählen
Die meisten Banken haben verschiedene Kontopakete im Angebot, bei denen die Konditionen mit der Höhe der Kontoführungsgebühr üblicherweise besser werden. Lassen Sie sich einmal ausrechnen, wie viel Sie bei Ihrer durchschnittlichen Überziehung zahlen würden, wenn Sie mehr Kontoführungsgebühr, dafür einen geringeren Zinssatz haben.

Tipp 2 – Vermögenswerte
Wenn Sie bei Ihrer Bank auch Sparformen haben, fragen Sie ruhig nach, ob man aufgrund dieser Gesamtsituation nicht Ihr kundenindividuelles Rating verbessern kann und Sie daher einen günstigeren Zinssatz bekommen können.

Tipp 3 – Besicherung vereinbaren
Manchmal können Konditionen auch nur dann gesenkt werden, wenn werthaltige Sicherheiten zum Überziehungsrahmen vereinbart werden. Hierfür eignen sich besonders kapitalbildende Lebensversicherungen, die bereits seit einigen Jahren laufen, da hier bereits Kapital in Form von Rückkaufswerten vorhanden ist. Nachdem diese Verträge ohnehin meist für die Pension gedacht sind, ist es wenig problematisch, sie zugunsten der Bank vinkulieren zu lassen. Achten Sie nur darauf, dass Verpfändungen bzw. Zessionen teilweise steuerschädlich sein können, und informieren Sie sich vorab bei Ihrer Bank bzw. dem Versicherer.

Das Konzept von Geld auf der einen Seite und Schulden auf der anderen kann zu einer günstigeren Bewertung der Bank führen und damit zu einem besseren Zinssatz.

Tipp 4 – Konkurrenzvergleich
Machen Sie sich die Mühe, andere Banken als neue Hausbank in Betracht zu ziehen, wenn diese bessere Konditionen anbieten. Das können Sie in einem ersten Schritt auch als Verhandlungsargument Ihrer Bank gegenüber einsetzen, denn bei abwanderungswilligen Kunden sind manchmal noch Sonderkonditionen möglich. Kommt man Ihnen nicht entgegen, sollten Sie wechseln.

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