Hannawald, der vor neun Jahren einen Zusammenbruch erlitt, sieht sich mit seinem wiederholten öffentlichen Bekenntnis zum Burn-out als Vorbild für andere betroffene Sportler: "Ich habe gezeigt, dass erfolgreiche Athleten nicht unbedingt Superhelden sind, die nichts und niemand aufhält."
"Ich spürte eine totale Unruhe in mir"
Der 38-Jährige hatte 2002 als bisher einziger Skispringer alle vier Springen der Vierschanzentournee geholt und drei Jahre später seine Karriere beendet. "Ich spürte eine totale Unruhe in mir und hatte keinen Schimmer, warum." Den Alltag habe er kaum noch bewältigen können: "Stand ein Lehrgang an, wollte ich mich vergraben und hoffte, wieder normal zu sein, wenn ich mich nach 30 Tagen ausbuddle."
Nie Selbstmordgedanken gehabt
Suizidgefährdet wie der deutsche Fußball-Nationaltorwart Robert Enke, der sich im November 2009 das Leben nahm, sei er nicht gewesen. "Solche Selbstmordgedanken hätte ich womöglich bekommen, wenn ich nicht mit dem Sport aufgehört hätte. Robert Enke war ja schon lange in Behandlung gewesen und hatte sich dennoch weiter dem Druck und Stress ausgesetzt. Ich hatte zwar keinen Bock mehr, aber nicht auf das Leben, sondern nur auf den ganzen Mist, in dem ich drinsteckte", sagte Hannawald.
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