Das Inneministerium stellt die Existenz eines NSA-Horchpostens vehement in Abrede. Peter Gridling, der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, überlegt nun sogar rechtliche Schritte gegen den Informanten des Magazins.
Anschluss an Glasfaserkabel als "Herzstück" des Gebäudes
Die Existenz der Villa und einige Verdachtsmomente lassen sich aber schwer leugnen. Fotos des Objekts samt Wachpersonal und "ausfahrbaren Betonhindernissen" bildete das Magazin aber "aus rechtlichen Gründen" nicht ab. Dafür ist eine Zeichnung einer Villa zu sehen, in deren zwei Kelleretagen eine "erste Selektion" der abgeschöpften Daten vorgenommen werde. "Herzstück" der Anlage soll ein direkter Anschluss an eines der leistungsfähigsten Glasfaserkabel Österreichs sein.
Vorauswahl in Wien, weitere Auswertung in Deutschland
Angeblich sollen in dem Objekt rund 70 Prozent des Telekommunikationsverkehrs der Bundeshauptstadt inklusive aller hier ansässigen internationalen Organisationen erfasst werden. Die in Wien getroffene Vorauswahl an Daten werde dann an größere NSA-Rechenzentren in Süddeutschland weitergeleitet, hieß es. Ergänzt werde die Anlage durch klassische Antennen, die für den Zivilgebrauch unzulässige Frequenzen erfassen können.
Villa laut US-Botschaft "Open Source Center"
Die US-Botschaft erklärte gegenüber der "Presse", dass im Inneren der Villa ein sogenanntes Open Source Center untergebracht sei, in welchem nur öffentlich zugänglich Informationen aus aller Welt ausgewertet würden. Unter den Angestellten befänden sich auch Österreicher, die Übersetzerdienste leisteten.
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