"Angriffe stoppen"

Papst soll mit Machthaber Assad telefoniert haben

Ausland
05.09.2013 13:36
Papst Franziskus setzt seine Bemühungen um eine Friedenslösung im Syrien-Konflikt fort. In einem Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin rief Franziskus die in St. Petersburg versammelten Staats- und Regierungschefs der Gruppe der 20 bedeutendsten Volkswirtschaften der Welt (G20) auf, sich für den Frieden in Syrien einzusetzen. Gleichzeitig gibt es Spekulationen um ein Telefonat, das der Pontifex mit dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad geführt haben soll.

Franziskus soll laut argentinischen Medien am Mittwoch mit Assad telefoniert haben. Er habe den syrischen Diktator darum gebeten, "alles mögliche zu unternehmen, um die Angriffe gegen die Rebellen zu stoppen und eine versöhnlichere Politik einzuschlagen", berichtete die Online-Ausgabe der Tageszeitung "Clarin" am Donnerstag, wobei sie sich auf nicht näher genannte "Quellen aus dem Vatikan" berief.

Vatikan weist Medienbericht zurück
Eine offizielle Bestätigung für das Telefonat gibt es laut einer Kathpress-Meldung vom Donnerstag bisher nicht. Vatikan-Sprecher Federico Lombardi wies den Medienbericht am Donnerstag zurück.

Auch Anrufe in Washington und Paris?
Auch mit dem Weißen Haus sollen Angestellte des Vatikans Kontakt aufgenommen haben, um US-Präsident Barack Obama davon zu überzeugen, Syrien nicht anzugreifen, hies es bei "Clarin" weiter. Von ähnlichen Bemühungen wird gegenüber Frankreich berichtet, das bisher neben Dänemark den von den USA angestrebten Militärschlag gegen das syrische Regime unterstützen will.

"Nie wieder Krieg": Papst ruft zu diplomatischer Lösung auf
Unbestritten ist indes, dass der Papst mittlerweile einer der vehementesten Rufer nach einer diplomatischen Lösung für Syrien geworden ist. "Nie wieder Krieg!", so seine Aufforderung am vergangenen Sonntag, wobei er sowohl den Einsatz von Chemiewaffen als auch die geplante Militäroffensive des Westens scharf ablehnte.

Fast- und Gebetstag als Friedenszeichen
In seinem Schreiben an die G20-Gipfelteilnehmer, das am Donnerstag veröffentlicht wurde, betont Franziskus, es sei ein "aussichtsloses Unterfangen", eine militärische Lösung des Syrien-Konflikts zu versuchen. Für Samstag hat der Papst zu einem Fast- und Gebetstag für das vom Bürgerkrieg gezeichnete Land und den Nahen Osten aufgerufen, dem sich neben den katholischen Ortskirchen auch zahlreiche Vertreter anderer Kirchen und Religionen - auch aus dem Islam - angeschlossen haben.

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