Laut Zeitungsbericht

Al-Kaida macht Jagd auf “teuflische” US-Drohnen

Ausland
04.09.2013 13:26
Wie könnte man unbemannte Flugobjekte der US-Armee bzw. der CIA stoppen, deren Auftrag es ist, aufzuklären oder Ziele auszuschalten? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Terrororganisation Al Kaida offenbar seit Jahren. Dafür wurden bereits Dutzende Ingenieure angeheuert, um nach Schwachstellen der "teuflischen" Drohnen zu suchen, berichtete die US-Zeitung "Washington Post" unter Berufung auf Geheimdienstberichte.

Die Terroristen hoffen demnach, dass ein technologischer Durchbruch die Drohnenangriffe stoppen könne. Bisher wurden dadurch während der Amtszeiten George W. Bushs und Barack Obamas, der die Drohnenangriffe im Kampf gegen den internationalen Terrorismus sogar ausgeweitet hat, etwa 3.000 Menschen getötet. Die Mitglieder des Terrornetzwerkes mussten ihre Bewegungsfreiheit in Ländern wie Pakistan, dem Jemen, Afghanistan oder Somalia stark einschränken.

Um aus dieser Klemme wieder herauszukommen, soll Al-Kaida laut der Defense Intelligence Agency (DIA) - dem Geheimdienst des Pentagons - mehrere Forschungsprojekte unterhalten. In deren Rahmen sollen die Schwachstellen der ferngesteuerten Flugzeuge ausgemacht und mit entsprechender Ausrüstung ausgenützt werden.

Al-Kaida-"Strategiebücher" gegen Drohnen im Internet
Diese Forschungsprojekte haben bereits einige für islamistische Terroristen nützliche Ergebnisse geliefert, wie ein Geheimdienstbericht, der der US-Zeitung vom flüchtigen NSA-Enthüller Edward Snowden zugespielt worden ist, offenbart. So sei im Juli 2010 eine elektronische Kommunikation zwischen Terrorzellen abgefangen worden, in welcher ein "Strategiebuch" für den Kampf gegen die Drohnen verbreitet worden sei. Darin sei von Störsendern die Rede, die die GPS-Steuerung der Drohnen beeinträchtigen könne.

Andere Al-Kaida-Projekte beschäftigen sich offenbar mit der Entwicklung von Heißluftballons und ferngesteuerten Spielflugzeugen, mit deren Hilfe die Flugbewegungen der Drohnen beobachtet werden könnten. Mittlerweile sind die Bestrebungen auch nicht mehr allzu geheim, werden doch in diversen einschlägigen Foren und auf Internetseiten Publikationen veröffentlicht, die Dschihadisten in aller Welt vor den Gefahren durch die unbemannten Flugobjekte beruhigen und betonen, dass Experten bereits an "zahlreichen Technologien" feilten, um die "teuflischen" Drohnen zu hacken, zu manipulieren und sogar zu zerstören.

Bestrebungen Al-Kaidas werden sehr ernst genommen
Die Bestrebungen Al-Kaidas werden von den USA sehr ernst genommen. Zwar heißt es in dem Bericht, dass die "Forschungs- und Entwicklungszellen von Al-Kaida und befreundeten Organisationen derzeit nicht über das technologische Know-how verfügen", um ein Drohnen-Abwehrsystem zu installieren. Doch gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass im Falle eines Durchbruchs in den Problembereichen enorme Gefahren für die Drohnen-Missionen drohten.

Schwachstellen sind kein Geheimnis
Schließlich sind die Schwachstellen der Drohnen allgemein bekannt: Nach Angaben von Experten ist eine der Achillesfersen die Satellitenverbindung und Fernsteuerung, mit denen Piloten die Drohnen aus Tausenden Kilometern Entfernung steuern. Es kommt auch immer wieder vor, dass Drohnen für einige Sekunden außerhalb der Steuerreichweite geraten und damit vom Radar verschwinden. Aus diesem Grund sind bereits einige der unbemannten Flugzeuge gegen Felsen gekracht oder abgestürzt.

Aufregung um eine im Iran abgestürzte Drohne
Im Dezember 2011 sorgte so ein Absturz einer Spionage-Drohne auf iranischem Territorium für Aufregung bis in die höchsten Regierungszirkel in Washington. Der Iran behauptete, selbst die Drohne zum Absturz gebracht zu haben und veröffentlichte wenig später Aufnahmen, die das Flugobjekt während seiner Mission gemacht hatte (siehe Story in der Infobox).

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