"In die Luft jagen"
Bürgermeister von Detroit und Boston im Clinch
Die fraglichen Zitate des Bostoner Bürgermeisters Tom Menino (rechtes Bild) stammen aus einem Interview mit dem "New York Times Magazine", das am Wochenende veröffentlicht wurde. Darin wurde Menino gefragt, in welcher Stadt außer Boston er gern leben würde. Baltimore sei eine nette Stadt, so Menino, genau wie Detroit.
Auf die Frage nach dem Warum antwortete er scherzhaft: "Ich würde den Ort in die Luft jagen und neu anfangen. Nein, ernsthaft, wenn es 90 Minuten dauert, bis ein Polizeibeamter einen Anruf entgegennimmt, ist etwas mit dem System nicht in Ordnung. Vierzig Prozent der Straßenlaternen sind abgeschaltet, die meisten Gebäude sind zugenagelt. Warum? Untätigkeit, das ist das Problem - Führungskraft."
Harter Gegenangriff
Von diesen Aussagen fühlte sich Detroits Bürgermeister Dave Bing (linkes Bild) offenbar so angegriffen, dass er zum Gegenangriff überging. Obwohl Meninos Spreng-Bemerkung als Scherz gemeint war, postete er am Dienstag auf Twitter und Facebook: "Es ist extrem bedauerlich, dass Bostons Bürgermeister Thomas Menino so eine unglückliche Wortwahl benutzte, um zu beschreiben, was er tun würde, obwohl er aus Detroit kommt. Ich würde denken, dass der Bürgermeister der Stadt, die kürzlich eine tödliche Bombenattacke erlebt hat, sensibler wäre und nicht die Phrase 'in die Luft jagen' verwenden würde."
Neben der Bemerkung, die von vielen US-Kommentatoren als Tiefschlag angesehen wurde, beschwerte sich Bing darüber, dass Menino falsche Fakten präsentiert habe. Die Polizei brauche keine 90 Minuten, um einen Anruf zu beantworten, und die meisten Gebäude seien nicht zugenagelt.
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