Polizist getötet

Gericht versetzt: Haftbefehl gegen Red-Bull-Erben

Ausland
03.09.2013 12:10
Weil er einen Gerichtstermin geschwänzt hat, hat die thailändische Staatsanwaltschaft am Montag einen Haftbefehl für den Red-Bull-Erben Vorayuth Yoovidhya beantragt. Ihm wird vorgeworfen, vor ziemlich genau einem Jahr alkoholisiert einen Motorradpolizisten angefahren und dabei tödlich verletzt zu haben. Er soll danach Fahrerflucht begangen und versucht haben, den Vorfall zu vertuschen.

Vorayuth Yoovidhya habe durch das Fernbleiben vom Gerichtstermin Anzeichen zur Flucht gezeigt, sagte Staatsanwalt Ruecha Krairiksh am Montag. Daher habe man einen Haftbefehl beantragt. Zudem werde man eine Kaution für den Milliardenerben verweigern. Es ist das inzwischen sechste Mal, dass die Anklageerhebung gegen Yoovidhya verschoben werden musste.

Yoovidhyas Anwalt hingegen beteuerte, sein Mandat befinde sich gerade auf Geschäftsreise in Singapur und habe nur deshalb nicht nach Thailand zurückkehren können, da er krank geworden sei. Ein Schreiben einer Klinik aus Singapur, in dem es hieß, der Patient fühle sich "unwohl" und solle sich ein bis zwei Tage ruhig halten, belege dies.

Polizist mitgeschleift und liegen gelassen
Yoovidhya werden fahrlässige Tötung und Fahrerflucht vorgeworfen, ihm drohen maximal zehn Jahre Haft. Er soll den Motorradpolizisten Wichian Klinprasert im September 2012 mit seinem Ferrari erfasst und 200 Meter mitgeschleift haben. Den sterbenden Mann habe er dann zurückgelassen, so die Anklage. Yoovidhya soll bei dem Unfall alkoholisiert gewesen sein. Er wurde kurz danach verhaftet, kam aber gegen Kaution frei.

Vertuschungsversuche nach Unfall
Für Aufregung sorgte nach dem Vorfall unter anderem, dass der Milliardenerbe Vertuschungsversuche gestartet haben soll (siehe Infobox). So soll er etwa erst versucht haben, dem Polizisten selbst die Schuld für den Unfall in die Schuhe zu schieben, was sich bei den Ermittlungen aber als falsch herausstellte. Zudem sollen seine Familie und ein lokaler Polizeichef einen Chauffeur als Sündenbock zu präsentieren versucht haben.

Viertreichste Familie Thailands
Vorayuth Yoovidhya ist der Enkel des Red-Bull-Miterfinders Chaleo Yoovidhya, der im Mai letzten Jahres verstarb. Seine Familie ist mit einem geschätzten Vermögen von umgerechnet etwa 5,9 Milliarden Euro laut "Forbes" die viertreichste Thailands. Ihr gehören unter anderem Anteile am einzigen autorisierten Ferrari-Importeur des Landes. Um eine Zivilklage zu verhindern, soll Yoovidhyas Familie jener des toten Polizisten drei Millionen Baht (ca. 71.000 Euro) gezahlt haben.

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