Zwei der fünf Aufsichtsräte der Wiener Bank Medici waren frühere Mitglieder der Bundesregierung: Sonja Kohn hatte Ex-Finanzminister Ferdinand Lacina (SPÖ) und Ex-Wirtschaftsminister Hannes Farnleitner (ÖVP) angeheuert. "Und im Prospekt warb auch Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) für die 'so gute Sache'", so Strache.
Die Justiz hat nun eine deutlich schlechtere Meinung von der Bank Medici (siehe Faksimile) als die Politik, die Kohn 1999 sogar mit dem "Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik" gesellschaftlich geadelt hat: Aus einem Schreiben der Staatsanwaltschaft Wien ans Fürstliche Landesgericht Liechtenstein geht das klar hervor - Sonja Kohn sei nicht "Opfer", sondern vermutlich Komplizin des New Yorker Börsenmaklers Bernard L. Madoff, der 2008 verhaftet wurde und seinen Milliardenbetrug mit einem globalen Pyramidensystem gestand.
Justiz ermittelt bereits vier Jahre ohne Ergebnis
"6,9 Milliarden an Anleger-Geldern versickerten allein in Wien. Das ist der größte Finanzskandal Österreichs. Und rote und schwarze Politiker saßen dort im Aufsichtsrat", zieht der FPÖ-Chef noch ein Papier aus dem Aktenberg: Es ist die US-Klage gegen mehrere Ex-Manager der Bank Austria. Strache: "Die SPÖ-nahe Bank hielt 25 Prozent plus eine Aktie an der Bank Medici. Damit half sie Kohn, Seriosität vorzutäuschen. Diese Banker laufen in Wien noch immer frei herum."
Für Strache ist der Bank-Krimi auch ein Justiz-Skandal: "Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun schon vier Jahre und hat noch immer kein Ergebnis? Warum werden die SPÖ- und ÖVP-Politiker ebenso wie die prominenten Banker verschont?"
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