Wahlkampfauftakt

Stronach: “Es gibt jetzt eine Alternative”

Österreich
23.08.2013 21:31
Als erste der Parlamentsparteien hat das Team Stronach am Freitagabend offiziell seinen Wahlkampf eröffnet. Mitstreiter und Interessierte waren für eine staatstragende Inszenierung in die Wiener Hofburg geladen. "Es gibt jetzt eine Alternative", meinte Parteigründer Frank Stronach mit Blick auf den 29. September. Inhaltlich gab es von ihm großteils Bekanntes zu hören: So müsse etwa das Steuersystem vereinfacht werden, forderte er.

Das volle Haus wurde zunächst mit volkstümlichem Schlager bei Laune gehalten, ehe bei heroischer Musik und hinter ein paar Jugendlichen mit Österreich-Fahnen schließlich die Team Stronach-Politiker inklusive Parteichef in den Saal einzogen. Die Stimmung im Publikum war blendend, und so wurde Stronach schon mit Bravo-Rufen, Applaus und Standing Ovations bedacht, bevor er überhaupt ein Wort gesagt hatte.

"Wenn ich morgen umfall'": Stronach ohne Sorgen
Es sei wichtig, gute Leute um sich zu haben und er sei stolz auf sein Team, meinte Stronach. "Wenn ich morgen umfall'", mache er sich keine Sorgen, so der bald 81-Jährige, denn seine Partei sei in guten Händen: "Ich glaube, Kathrin (Nachbaur) könnte der beste Bundeskanzler sein, den Österreich je gesehen hat." Nachbaur ist Stronachs rechte Hand und Listenzweite auf der Bundesliste.

Bei der Begrüßung der Bundesländer-Getreuen passierte dem Milliardär allerdings ein kleiner Fauxpas - vergaß er doch die bei den Landtagswahlen erfolgreichen Salzburger ebenso wie die weniger erfolgreichen Tiroler, holte es aber nach entsprechenden Hinweisen nach.

Stronach mit Kritik am "System"
Das "System" in Österreich erdrücke alles, beklagte Stronach. Im Bildungsbereich etwa sei der Fehler, dass die Funktionäre alles besser wüssten - seiner Meinung nach sollten dagegen die Eltern beispielsweise ein Recht haben, den Schuldirektor zu wählen.

Auch habe man zu viele Schulden und das Steuersystem sei zu kompliziert. Man müsste mit einem Hauptschulabschluss die Steuererklärung ausfüllen können, verlangte Stronach abermals. Und Unternehmen, die ihren Profit in Österreich investieren, sollten nur zehn Prozent Steuern zahlen, die sie auch an die Mitarbeiter weitergeben können. Wann habe man so etwas schon einmal von SPÖ oder Gewerkschaft gehört, fragte er, und gab gleich selbst die Antwort: "Nie".

An den anderen Parlamentsparteien ließ er kein gutes Haar: "Die FPÖ, da weiß ich nicht, ob man die wählen kann", die Grünen ignorierten die Wirtschaft und SPÖ und ÖVP hätten eine Achse geschmiedet, die anderen schlechtzumachen, um wieder eine Mehrheit zu bekommen.

Lugar und Nachbaur machten "Vorband" für Parteigründer
Die Dramaturgie hielt das Publikum freilich bis zur Rede des Parteigründers ein wenig hin: Zuerst hielt Klubobmann Robert Lugar eine Rede. "Veränderung ist möglich und wir werden sie bringen", rief er ins Publikum. Das "System" werde sich wehren, wenn man es aufbrechen wolle, aber "gemeinsam können wir es schaffen".

Auch Nachbaur durfte erzählen, wie stolz sie auf Österreich ist, aber dass das Land schlecht geführt werde. Es müsse sich etwas ändern. "Niemand kann uns aufhalten, wir sind am Weg ins Parlament", gab sie sich zuversichtlich. Auch ein neuer Werbefilm wurde vorgestellt.

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