Gemischtes Doppel

Das sind die Multikultis unter den Promi-Paaren

Adabei
25.08.2013 09:00
"How war dein Tag, Carissima?" Mit den Vokabeln hat so manches binationale Paar seine liebe Not. Dennoch schufen sich viele Stars ihre ganz private Multikulti-Welt - wahre Liebe kennt eben auch keine Sprachgrenzen.

Mehr als ein halbes Jahr lang trainierte der britische Leinwandstar Colin Firth ("The King's Speech") sein Italienisch, bevor er den Mut hatte, der schönen Kollegin Livia Giuggioli seine Gefühle zu gestehen. Praktisch gesehen wäre das Sprachtraining gar nicht nötig gewesen, denn die Italienerin spricht fließend Englisch. Aber, so gestand Colin später mit typischem Understatement, "ich dachte, so eine Geste sei vermutlich angebracht".

Wer sich auf eine Beziehung mit einem anderssprachigen Menschen einlässt, muss sich eben etwas mehr Mühe geben. Dafür wird er aber auch mit dem Eintritt in den Kosmos einer neuen Kultur belohnt. Vielleicht ist der Aspekt der persönlichen Globalisierung, diese internationale Dimension, der Grund, warum binationale Paare unter Promis besonders häufig sind.

Netrebko und Schrott: Kultureller Unterschied
So leben etwa Anna Netrebko und Erwin Schrott beide für die Oper – doch abgesehen davon könnte der kulturelle Hintergrund kaum unterschiedlicher sein: Hier eine Russin aus Krasnodar, die ihre Kindheit noch im Kommunismus verbrachte, dort der Arbeitersohn aus Montevideo in Uruguay, erzogen in der Tradition des lateinamerikanischen Machismo. Kenner des Paares führen ihre derzeitige Krise auch darauf zurück, dass sie im ständig nach außen gerichteten Starbusiness nie Zeit hatten, sich in die Welt des jeweils anderen einzufühlen.

Der schicken Pariserin Vanessa Paradis dagegen gelang es sehr wohl, den exaltierten und wilden Amerikaner Johnny Depp in die Schönheiten des französischen Savoir-vivre einzuweihen. Die beiden wohnten 13 Jahre lang überwiegend in Paris, bevor sie 2012 auseinandergingen.

Für das deutsche Model-Fräulein Heidi Klum waren Beziehungen mit Männern fremder Zunge von Anfang an ein Weg, um die Enge ihres Heimatstädtchens Bergisch-Gladbach hinter sich zu lassen: Dazu zählten ein New Yorker Starfriseur, der italienische Formel-1-Herzensbrecher Flavio Briatore oder eben Soulsänger Seal, Sohn nigerianischer Eltern, der in London geboren wurde und in den USA Karriere machte. Heidi heiratete ihn 2005, durch ihn wurde sie selber zur Kalifornierin. Trotz Trennung 2012 lebt Klum mit ihren Kids weiterhin in Los Angeles.

Hunziker und ihr Faible für die Italiener
Auch die TV-Blondine Michelle Hunziker, eine Schweizerin mit holländischer Mutter, suchte gezielt nach italienischer Maskulinität als Ergänzung für ihre alpine Sonnigkeit. Und das gleich zwei Mal, erst bei Eros Ramazzotti (die beiden trennten sich 2002), jetzt bei Tomaso Trussardi.

Die Liste der zweisprachigen VIP-Paare ist lang: Der gebürtige Spanier José Antonio Banderas lernte bei Gattin Melanie Griffith das amerikanische Idiom. Englisch ist auch die Sprache, in der sich die Schwedenprinzessin Madeleine mit ihrem Chris O’Neill unterhält – obwohl sein Schwedisch angeblich immer besser wird.

Trennungen wie bei Heidi, Johnny, Michelle, Krise bei Anna und Erwin – fast könnte es scheinen, dass binationale Beziehungen nicht von Dauer sind. Doch das Bild täuscht: Psychologen meinen sogar, dass solche Verbindungen besonders fest geschmiedet sind, weil Paare mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund schon früh lernen müssen, fremde Eigenheiten zu tolerieren. Sie wissen, wie man mit Missverständnissen umgeht und was es heißt, auf einen anderen zuzugehen.

Gemischtes Doppel für Ehe-Harmonie
Die Ehe von Colin Firth und Livia hält schon seit 16 Jahren, die von Banderas und Griffith bereits 14 Jahre. Das gemischte Doppel des Tennis-Traumpaars Steffi Graf und Andre Agassi hat seit 2001 Bestand, die beiden gelten als Inbegriff des harmonischen Ehepaares schlechthin. Gemeinsam managen die in Las Vegas lebenden Ex-Sportler zwei Charity-Stiftungen und die Fitness-Kette "Mrs. Sporty". Im Interview verriet der Amerikaner Agassi, warum er mit der Frau aus Deutschland glücklich wurde, nicht aber mit der US-Schauspielerin Brooke Shields, die ihm während ihrer Ehe immer wieder spektakuläre Szenen am Rande des Centercourts lieferte. "Steffi", sagt Andre heute, "hat mir beigebracht zu leben, statt dem Leben immer nachzurennen."

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(Bild: kmm)



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