"Nichts blieb übrig"

US-Fliegerbombe in 2.000 Metern Seehöhe gesprengt

Österreich
22.08.2013 08:39
Selten aber doch tauchen im hochalpinen Gelände Kriegsrelikte aus dem Zweiten Weltkrieg auf: Auf der Hubalm in der Salzburger Gemeinde Hüttschlag musste am Mittwoch eine 250-Kilogramm-Fliegerbombe, die vor gut einem Monat abseits der Wege in einem Geröllfeld entdeckt worden war, kontrolliert gesprengt werden.

Nur durch Zufall wurde das Kriegsrelikt überhaupt entdeckt: Vor gut einem Monat suchten die Hilfsmannschaften nach einem 91-jährigen Wanderer, der sich bei einer Bergtour von der Hubalm Richtung Hühnerkaralm verstiegen hatte und die Nacht im Freien verbringen musste. Dort, nahe der Hubalm auf gut 2.000 Metern Höhe, fanden zwei Helfer dann die Fliegerbombe in einem Geröllfeld liegend - abseits der markierten Wege.

Also rückten Sprengstoffexperten an und untersuchten die 250 Kilogramm schwere Bombe. Schnell war klar: Das mit einem Doppelzünder ausgestattete Kriegsrelikt muss schnellstmöglich entschärft werden.

Entfernung des Sekundärzünders nicht möglich
Am Mittwoch war es soweit: Gegen 10 Uhr trafen sich Vertreter von Bezirkshauptmannschaft, Gemeinde, Bezirks- und Alpinpolizei sowie der Entminungsdienst in Hüttschlag. Mit einem Alouette III-Helikopter vom Bundesheer wurden alle Beteiligten auf die Hubalm geflogen. Wolfgang Korner, Leiter des Entminungsdienstes, machte sich mit seinen Kollegen ans Werk.

Obwohl die Bombe, die waagrecht auf dem Boden lag, durchaus gut zu erreichen war, gab es Probleme. "Der Zünder im Heck konnte einwandfrei entfernt werden, der vordere aber nicht", erklärt Sprengstoff-Sachkundiger Andreas Dürager vom Landespolizeikommando Salzburg, der die Arbeiten unterstützte: "Also entschieden wir uns für eine kontrollierte Sprengung."

"Vom Kriegsrelikt blieb nichts übrig"
Mit dem Helikopter wurden alle Wanderwege im Gebiet noch einmal überflogen, Alpinpolizisten sperrten die Umgebung großräumig ab. Mittels Fernzündung wurde die mit Dynamit gefüllte Fliegerbombe dann gesprengt. "Vom Kriegsrelikt selbst blieb nichts übrig, auch einen Krater gibt es nicht", schildert Major Gerald Gundl die erfolgreiche Mission. Gegen 14 Uhr war der Einsatz beendet.

"Fliegerbomben im hochalpinen Gelände kommen zwar selten aber doch vor", weiß Experte Dürager. "Meistens waren es Entlastungsabwürfe beim Rückflug der US-Flieger nach Italien, wenn der Sprit knapp wurde."

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