Heimlicher Laster

BMW 320d GT: Wer braucht den Kombi-Coupé-Gleiter?

Motor
01.09.2013 15:11
Fließheck war mal generell eher der sportliche Ansatz einer Fahrzeug-Baureihe, bis aus dem Avant bei Audi der Kombi wurde. Das sind so die Eckpfeiler, an denen BMW den 3er GT aufspannt: Fließheck, sportliche Optik und ungeahnt viel Platz. So erweist sich der Münchner als entspannter Reisegleiter ebenso wie als getarnter Kombi.
(Bild: kmm)

Das Gesicht ist echt 3er, Unterschiede erkennt man eigentlich erst im direkten Vergleich, aber schließlich ist der GT höher. Die seitlichen "Air Breather" genannten Kiemen unterstützen vordergründig die sportliche Optik, hintergründig sollen sie den Luftwiderstand senken. Das Dach fließt coupéhaft – zwar nicht in ein zierliches Coupé-Heck hinein, aber das wäre auch zu viel verlangt. Es trägt jedenfalls so wenig auf, dass man unter der elektrischen Heckklappe nicht 520 bzw. 1.600 Liter Kofferraumvolumen vermuten würde. Zum Vergleich: Der 3er Touring kommt auf 395 Liter bzw. 1.500 Liter bei umgeklappter Rückbank.

Das kommt nicht von ungefähr, der GT basiert auf der Langversion des 3ers und ist dadurch größer als Kombi und Viertürer: 11 Zentimeter mehr Radstand, 20 Zentimeter mehr Länge und 8 Zentimeter Höhenwachstum – das ist schon eine Ansage. Mit 4,82 Metern wildert er schon in den Sphären der gehobenen Mittelklasse und bietet auch im Innenraum durchaus räumliche Opulenz. Auf den vorderen Plätzen ist der Dreier an sich ja schon lange keine Sardinenbüchse mehr, doch im GT dürfen sich auch die Fondinsassen auf eine lange Reise freuen. Sie profitieren besonders vom ausladenden Radstand in Form von Beinfreiheit. Auch Großgewachsene stoßen trotz der fließenden Dachform nicht mit dem Kopf an.

So lässt es sich auf allen Plätzen höchst kommod reisen. Das Fahrwerk ist für die große Reise gemacht, komfortabel, aber präzise, nur das harte Abrollen der 18-Zöller trübt den Eindruck ein wenig. Der Wind umströmt den GT unauffällig, das Infotainment sorgt für beste Unterhaltung, und auch der Zweiliter-Dieselmotor des Testwagens – ein 320d GT – stört die Ruhe nicht. Mit seinen 184 PS ist für angenehmen Vortrieb gesorgt, leicht merkt man das Mehrgewicht von 75 kg gegenüber dem Touring. 1.575 kg sind es hier nach DIN mit Sportautomatik. Wer Sportlichkeit sucht, der greife z.B. zum 335i GT mit 306 PS. Dann kommt man aber nicht auf einen Alltagsverbrauch von knapp über 6 Liter, sogar deutlich darunter habe ich mich durchaus bewegt. Stärkere Diesel kommen übrigens später.

Der Grundpreis für den 320d GT beträgt 40.950 Euro, rund 1.500 Euro mehr als beim Touring. Das ist ein durchaus moderater Aufpreis für viel mehr Platz und auch ein wenig Exklusivität – denn der 3er GT wird aller Voraussicht nach die europäischen Straßen nicht gerade überschwemmen. Jedenfalls das ideale Auto für Menschen, die viel Platz brauchen und sich alle Möglichkeiten offen lassen wollen, aber weder mit einem Kombi noch eine Klasse höher unterwegs sein wollen.

Warum?

Mach mal was anderes!

Warum nicht?

Die Optik polarisiert. Damit muss man umgehen können.

Oder vielleicht …

… wirklich auf 325d und 330d warten.

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(Bild: kmm)



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