Galaxy Gear

Neue Details zu Samsungs Smartwatch durchgesickert

Elektronik
20.08.2013 09:33
Wenige Tage vor der erwarteten Vorstellung bei der IFA in Berlin sind neue Details über die Computer-Uhr von Samsung durchgesickert. Die Smartwatch namens Galaxy Gear werde einen berührungsempfindlichen Bildschirm mit einer Diagonale von etwa 2,5 Zoll (6,3 cm) haben, berichtete der angesehene Technologie-Blog "GigaOM" in der Nacht auf Dienstag. Vorgesehen seien auch kleine Lautsprecher und eine Kamera im Armband, hieß es unter Berufung auf mehrere Quellen.

Nach bisherigen Informationen will Samsung seine Computeruhr bei Events am 4. September zeitgleich in Berlin und New York präsentieren. Das Gerät soll mit dem Google-Betriebssystem Android in der Version 4.1 oder 4.2 laufen und sich mit den populären Galaxy-Smartphones des südkoreanischen Elektronikkonzerns verbinden können, um E-Mails und andere Benachrichtigungen beispielsweise von Facebook und Twitter, die zum Start integriert sein sollen, anzuzeigen und abzurufen.

Im Inneren stecke ein 1,5 Gigahertz schneller Doppelkern-Prozessor, der eine "recht ordentliche" Batterielaufzeit erlaube, schreibt "GigaOM" unter Berufung auf Insider. Was darunter zu verstehen ist, verraten diese allerdings nicht. Dafür will die Website erfahren haben, dass die Uhr nebst kleinen Lautsprechern und einer Kamera auch über zahlreiche Sensoren verfügt. So soll ein Bewegungssensor die Galaxy Gear beispielsweise automatisch aktivieren, wenn sie zu den Augen ihres Trägers geführt wird.

Ein NFC-Funkchip wiederum solle für schnellen Datenaustausch und Identifikation sorgen, über Bluetooth in der stromsparenden Low-Energy-Variante verbinde sich das Gerät mit Smartphones, heißt es weiter. Das 2,5 Zoll große OLED-Display mit einer Auflösung von 320 x 320 Pixeln unterstützt dem Bericht nach die üblichen Wisch-Bewegungen, wegen der Größe aber wohl keine Texteingabe.

Viele Anbieter, bislang wenig Erfolg
Es wäre bei weitem nicht die erste Smartwatch auf dem Markt. So versuchte sich zum Beispiel Microsoft schon 2004 an der SPOT-Watch (Smart Personal Object Technology), die sich eine Plattform mit anderen intelligenten Alltagsgeräten wie Kaffeemaschinen oder Wetterstationen teilen sollte.

Während der Windows-Riese das Konzept 2008 wieder aufgab, brachten verschiedene Hersteller regelmäßig Telefon-Uhren auf den Markt. Und auch jetzt gibt es eine immer breitere Auswahl von Handgelenk-Computern verschiedener Anbieter. Neben smarten Uhren von Sony und Motorola gibt es etwa die von Nutzern finanzierte "Pebble" oder die "i'm watch" aus Italien.

Entscheidende Schwächen
Viele von ihnen haben jedoch mit potenziell entscheidenden Schwächen zu kämpfen. Zum einen sind da die Einschränkungen bei der Verzahnung mit dem Smartphone. "Besonders bei Apple-Geräten trifft man schnell auf eine Mauer", sagt ein Smartwatch-Softwareentwickler. So könne man zwar Benachrichtigungen wie SMS oder Facebook-Mitteilungen auf der Computeruhr angezeigt bekommen, aber nicht die Lautstärke des Musik-Players auf dem Apple-Handy verändern.

Ein weiteres Problem sind die kurzen Batterielaufzeiten. Und die Produktionskapazitäten: Einige "Pebble"-Unterstützer warten nach Monaten immer noch auf ihre Geräte.

Große Hersteller im Vorteil
Die Giganten Apple und Samsung sind da in einer anderen Position. Beide haben Milliarden-Forschungsbudgets und große Entwicklungsabteilungen. Apple kontrolliert Software und Geräte aus seinem Haus und hat damit freie Hand bei der Gestaltung der Funktionen.

Auch Samsung will laut Medienberichten Apps für die Galaxy-Uhr über eine eigene Download-Plattform anbieten. Beide Hersteller könnten eine Computer-Uhr mit anderen Mobilgeräten wie Handys und Tablets aus dem eigenen Hause verzahnen.

Smartwatches für Apple "interessanter Bereich"
Bei Apple erklärte Konzernchef Tim Cook im Frühjahr ungewöhnlich offenherzig, Geräte am Handgelenk seien ein "interessanter Bereich". In mehreren Ländern sicherte sich Apple den Markennamen "iWatch". Der Konzern Corning, der einst für das iPhone das besonders robuste "Gorilla Glass" zur Marktreife brachte, soll jetzt ein biegsames Glas entwickelt haben. Auch der Kauf der auf besonders sparsame Chips spezialisierten Firma Passif Semiconductor durch Apple gilt als Hinweis auf das Engagement des Konzerns in diesem Bereich.

Ein Fokus dürfte auf Sport-Funktionen liegen: So soll Fitness-Experte Jay Blahnik, der maßgeblich an der Entwicklung von Nikes Daten-Armband FuelBand beteiligt war, jetzt bei Apple sein. Auch bei der Samsung-Uhr sollen Sensoren den Einsatz als Fitness-Accessoire ermöglichen.

Tragbare Technologien im Trend
Marktforscher rechnen mit einem ersten Absatzsprung in dem neuen Geschäft im kommenden Jahr. Rund fünf Millionen smarte Uhren dürften 2014 verkauft werden, schätzt etwa die Analyse-Firma Canalys. Das wären zehn Mal mehr als dieses Jahr. Daneben erwarten Experten mit dem technologischen Fortschritt einen zunehmend stärkeren Trend zu immer kompakteren tragbaren Geräten wie zum Beispiel Googles Datenbrille Google Glass.

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