"Wie im Krieg"

OÖ: Gasexplosion fordert 12 teils schwer Verletzte

Österreich
20.08.2013 13:26
Ein Bild wie nach einem Bombenangriff, und das mitten in Linz: In einem Wohnblock im Franckviertel gab es am Montagabend eine gewaltige Explosion. Fenster und Mauern flogen auf die Straße, Autos wurden von Trümmern beschädigt, zwölf Bewohner wurden teils schwer verletzt. Die Ursache: Ein 93-jähriger Linzer zündete seinen Gasherd an, Augenblicke später flog alles in die Luft. Das Gebäude ist nicht mehr bewohnbar.

"Ich saß auf dem Sofa vor dem Fernseher, als es plötzlich einen wahnsinnig lauten Knall gab, mich hat's richtig ausgehoben. Bei den Nachbarn sind Scheiben zersplittert. Draußen sah plötzlich alles aus wie im Krieg", berichtet der 57-jährige Max Ploner (Bild), der direkt gegenüber dem Gebäude in der Linzer Schreberstraße wohnt.

Pensionist bei Explosion schwer verletzt
Dort hatte gegen 19.30 Uhr ein 93-jähriger Linzer in seiner Wohnung im ersten Stock des viergeschoßigen Mietshauses seinen Gasherd angezündet - dabei kam es zur Katastrophe. Mit einem lauten Kracher flogen Fenster auf die Straße, auch Teile der Hausmauer wurden herausgerissen. Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter berichtet: "Der Mann wurde bei der Explosion schwer verletzt, Polizisten fanden ihn und brachten ihn aus dem Haus."

Der 93-Jährige wurde ins UKH Linz gebracht und dort in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Aufgrund seines hohen Alters stehen nach Einschätzung der Ärzte die Überlebenschancen jedoch schlecht.

Ein Großaufgebot an Rettungskräften sperrte den Unglücksort im Franckviertel großräumig ab und versorgte die weiteren elf Verletzten, die von Trümmern getroffen wurden oder durch den Knall einen Hörschaden erlitten.

Trümmer auf den Straßen
Die fassungslosen Bewohner blickten bei strömendem Regen auf das Trümmerfeld - die meisten standen unter Schock und wurden vorübergehend in einem Bus der Linz AG vor dem Haus untergebracht. Zudem bildeten sich Trauben von Schaulustigen vor dem Wohnblock. Verzweifelte Angehörige von Betroffenen kamen an den Unglücksort, nachdem sie von der Detonation gehört hatten.

Noch in der Nacht wurden erste Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen eingeleitet. Der Großteil konnte bei Verwandten oder Freunden Zuflucht finden, fünf Menschen wurden vorübergehend in einem Seniorenheim untergebracht. Zudem wurde mit der Suche nach Ersatzwohnungen begonnen.

Einige Bewohner haben auch ihre Ausweise und andere Dokumente verloren, die zuständigen Behörden werden die Betroffenen bei der Wiederausstellung unterstützen. Darüber hinaus wird voraussichtlich auch finanzielle Hilfe erforderlich sein, weil es sich bei den Opfern vorwiegend um Menschen mit geringem Einkommen handelt.

Gebäude ist einsturzgefährdet
Nach der Begutachtung durch einen Statiker stand Dienstagmittag schließlich fest, dass das Haus akut einsturzgefährdet ist. Alle neun Wohneinheiten sowie vier weitere im benachbarten Gebäude sind in einem derart kritischen Zustand, dass der Zutritt sofort untersagt wurde. Auch die Schlösser an den betroffenen Eingangstüren wurden ausgetauscht. Die Polizei will dadurch einen unbefugten Zutritt zu dem Haus verhindern.

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