Rot-schwarzer Zank

Arbeitszeit: SP kritisiert “Zickzackkurs” der VP

Österreich
17.08.2013 11:55
Der "Zwölf-Stunden-Arbeitstag" ist auch am Samstag Zankapfel der Koalitionsparteien geblieben. ÖAAB-Obfrau Johanna Mikl-Leitner versicherte, dass ihr Parteikollege, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, nie generell zwölf Stunden Arbeit pro Tag gefordert habe, sondern nur flexiblere Arbeitszeitmodelle. Die SPÖ attestierte der ÖVP daraufhin einen "Zickzackkurs". Parteichef Michael Spindelegger habe "keine Führungskompetenz", so SP-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos.

Der Zwölf-Stunden-Arbeitstag sei "Propaganda der SPÖ und kein Plan der ÖVP", betonte Mikl-Leitner im Ö1-"Morgenjournal". Sie forderte die SPÖ auf, "die Angst- und Panikmache einzustellen" und erinnerte an die alte ÖAAB-Forderung nach einem Zeitwertkonto. Auf einem solchen sollten Arbeitnehmer Überstunden oder Zulagen - wie bei der "Abfertigung neu" in betrieblichen Vorsorgekassen - ansparen und später verbrauchen können - für Auszeiten, Kinderbetreuung, Ausbildung oder in persönlichen Notlagen.

Auch in Krisenzeiten könnte die angesparte Zeit - "mittels betrieblicher Vereinbarung und mit Zustimmung des Betriebsrates" - konsumiert werden, "um die Mitarbeiter vor Kurzarbeit oder Kündigung zu bewahren", ergänzte ÖAAB-Generalsekretär August Wöginger.

ÖVP geschlossen hinter Mitterlehner-Forderung
Mikl-Leitner versicherte zwar, dass die ÖVP geschlossen für die von Mitterlehner geforderte Arbeitszeitflexibilisierung sei. Sozialminister Rudolf Hundstorfer freute sich dennoch, dass sich "auch die ÖVP-Innenministerin nicht begeistert" zeige von der Forderung nach "Ausweitung auf einen Zwölf-Stunden-Arbeitstag".

Der SPÖ-Minister bekräftigte das Nein seiner Partei zum Zwölf-Stunden-Tag. Dieser würde zu weniger Einkommen, mehr gesundheitlichen Beschwerden, mehr Krankheit und letztlich mehr Invaliditätspensionen führen. Und das geltende Arbeitszeitgesetz biete ohnehin schon viele Möglichkeiten, die Arbeitszeit zu gestalten, so Hundstorfer.

Darabos: "Spindelegger-Politik ein einziges Missverständnis"
Darabos schoss sich unterdessen in einer Aussendung auf ÖVP-Chef Spindelegger ein. Dieser habe "seine Partei offensichtlich nicht im Griff und keine Führungskompetenz". Der SP-Bundesgeschäftsführer erinnerte an die Debatte über das Frauenpensionsalter und meinte: "Wie wir Spindelegger kennen, wird er die Arbeitszeiterhöhung unter dem Deckmantel der Flexibilisierung wieder einmal nur als 'Missverständnis' darstellen - die gesamte Politik Spindeleggers ist offenbar ein einziges Missverständnis."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele