"Das ist zynisch"

SP gegen VP-Pläne: Streit um 12-Stunden-Arbeitstag

Österreich
15.08.2013 18:54
Im Wahlkampf ist nun ein neuer Streit zwischen SPÖ und ÖVP ausgebrochen: Bundeskanzler Werner Faymann kritisiert die schwarzen Pläne für eine Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die Forderung eines 12-Stunden-Tages sei "zynisch", außerdem würden Lohnkürzungen in der Höhe von einer Milliarde drohen.

Im Wirtschaftskapitel ihres Wahlprogramms tritt die ÖVP für eine flexiblere Arbeitszeit ein – das bedeutet eine Ausdehnung der Durchrechnungszeiträume für Überstunden sowie eine höhere maximale Tagesarbeitszeit. Minister Reinhold Mitterlehner schweben dabei zwölf Stunden vor, statt bisher zehn Stunden.

"Das ist zynisch gegenüber den arbeitenden Menschen", sagt Faymann. Bei den Lehrern habe man vier Jahre und 33 Verhandlungsrunden um eine Arbeitszeit von 24 Stunden in der Woche gerungen. "Und bei allen anderen Arbeitnehmern sollen zwölf Stunden am Tag kein Problem sein? Das ist doch nicht fair", so der Kanzler.

SPÖ ortet deutliche Lohnkürzungen
Laut Berechnungen des Sozialministeriums würden ein 12-Stunden-Tag sowie der Wegfall der Zuschläge deutliche Lohnkürzungen für jene rund 650.000 Vollzeit-Arbeitnehmer, die in Österreich Überstunden machen, bedeuten. Und zwar bis zu 1.800 Euro weniger pro Jahr für jeden Beschäftigten – insgesamt rund eine Milliarde Euro.

Weiters kritisiert die SPÖ viele Forderungen des "Unternehmens Österreich 2025", das – auf Initiative von ÖVP-Chef Michael Spindelegger – ein so genanntes Fitnessprogramm für das Land erstellt hat. So lehnen die Roten eine Bezahlung unter dem Kollektivvertrag sowie eine Arbeitszeiterhöhung auf 42 Stunden pro Woche ab.

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