Zu wenig Top-Kräfte

Leitl: Rot-Weiß-Rot-Card funktioniert nicht

Österreich
08.08.2013 10:02
Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl schlägt bei der Rot-Weiß-Rot-Card Alarm. Das Instrument, das die Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte regeln soll, funktioniere nicht, so Leitl am Donnerstag im Ö1-"Morgenjournal". Nur 1.500 Top-Ausgebildete sind im Vorjahr nach Österreich eingewandert. Gewünscht hatte man sich 8.000. Geht es nach Leitl, soll die Rot-Weiß-Rot-Card schleunigst reformiert werden.

So soll das Mindesteinkommen gesenkt werden. Derzeit liegt es bei monatlich 1.900 Euro brutto für Akademiker - zu hoch, sagt Leitl. Auch der geforderte akademische Grad solle gesenkt werden: Statt wie bisher mit Master- bzw. Magistertitel soll man nach den Vorstellungen der Wirtschaftskammer künftig auch als Bachelor eine Zulassung bekommen.

Leitl will schnellere Bürokratie
Außerdem ist Leitl für eine Beschleunigung der Bürokratie. Die langen Zulassungsverfahren würden viele Hochqualifizierte abschrecken, so Leitl. Im heurigen Jahr hält man laut Integrationsstaatssekretariat bei derzeit einigen Hundert Anträgen. Leitl ist das viel zu wenig.

Nun sollen die Sozialpartner eine Reform aushandeln, damit die gewünschten Schlüsselarbeitskräfte nicht in andere Länder ausweichen. "Ob das Kanada, Australien, die Niederlande oder die Schweiz sind - viele Ländern nützen schon den Fachkräftemangel für so eine Zuwanderung, die keine Bedrohung, sondern eine Stärkung des jeweiligen Landes darstellt", sagte Leitl. Mangel herrscht derzeit etwa bei Maschinenbauern und Schlossern, aber auch in der Wissenschaft.

Mikl-Leitner verhandlungsbereit, AK bremst
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner erklärte sich im Ö1-Interview verhandlungsbereit. Sie könne sich vorstellen, mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer etwaige Änderungen auszuarbeiten. Gegenwind für die Reformideen kommt von der Arbeiterkammer. Diese warnt vor Lohndumping und fordert, dass die Einkommensgrenze für zuwanderungswillige Akademiker bei 1.900 Euro brutto bleibt.

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