Beachvolleyball-EM

Schwaiger-Sisters nach Nervenkrimi im Halbfinale

Sport
02.08.2013 19:09
Doris und Stefanie Schwaiger haben in der Gluthitze von Klagenfurt kühlen Kopf bewahrt und nach der Abwehr von fünf Matchbällen erstmals das Halbfinale bei einem Großereignis erreicht. Die WM- und Olympiafünften besiegten am Freitag im randvollen Beachvolleyball-Stadion von Klagenfurt die Russinnen Jewgenia Ukolowa/Jekaterina Chomjakowa 2:1 (-19, 24, 9). Ihre Gegnerinnen in der EM-Vorschlussrunde sind am Samstag die Deutschen Laura Ludwig/Kira Walkenhorst.

Das Viertelfinale gegen die im Vorjahr beim Grand Slam am Wörthersee siegreichen Russinnen geriet zu einer wahren Nervenschlacht, mit dem besseren Ende für die Waldviertlerinnen. "Sie haben wirklich stark gespielt, wir haben dieses Level aber gehalten. Wir haben uns zurückgekämpft und haben es dann durchgebracht", sagte Doris Schwaiger nach dem Krimi bei 35 Grad.

"Endlich ist der Bann gebrochen"
Nach dem aufgrund von Servicefehlern verlorenen ersten Satz sahen die Russinnen im zweiten Durchgang schon wie die Siegerinnen aus. Die Schwaigers wehrten aber in souveräner Manier fünf Matchbälle ab und nutzten ihren ersten Satzball. Der Entscheidungsdurchgang war dann eine klare Angelegenheit. "Einfach ein Wahnsinn, zum zehnten Mal in Klagenfurt und endlich ist der Bann gebrochen. Jetzt ist alles möglich", jubelte Stefanie Schwaiger, die auch mit der großen Hitze zu kämpfen hatte. "Ich bin total fertig. Ich habe schon Sternchen gesehen, weil es so heiß war."

"Neuer Trainer gibt den nötigen Rückhalt"
Bei Olympia 2012 und zwei Weltmeisterschaften hatten sie ihre Viertelfinalspiele noch verloren, nun sind sie nur noch einen Sieg von der ersehnten Medaille entfernt. "In der Vergangenheit haben wir in wichtigen Spielen oft Probleme gehabt, da haben wir immer wieder Vorsprünge verspielt, weil auch die Nerven nicht mitgespielt haben. Aber unser neuer Trainer gibt uns jetzt den nötigen Rückhalt", erläuterte Doris Schwaiger.

Der angesprochene Dirk Severloh kann den Schwestern nun viel über Ludwig/Walkenhorst erzählen, führte er Ludwig doch schon zu einem EM-Titel. Zuletzt wurde in Hamburg sogar gemeinsam mit den Deutschen für die EM trainiert. "Wenn sie morgen nur annähernd so stark sind wie die Russinnen, dann wird es eine harte Partie. Mit einer guten Taktik und einer konzentrierten Leistung ist aber alles drinnen", meinte Doris Schwaiger über die Halbfinalkontrahentinnen.

Huber/Seidl erstmals im EM-Achtelfinale
Die Kärntner Alexander Huber/Robin Seidl sind in das Achtelfinale eingezogen. Sie gewannen das abschließende Gruppenspiel gegen die Polen Michal Kadziola/Jakub Szalankiewicz glatt mit 2:0 (14, 19) und wurden damit noch Gruppensieger. Die nach einer starken Saison als Medaillenkandidaten geltenden Huber/Seidl ließen den polnischen Ex-U23-Weltmeistern bei brütender Hitze keine Chance. "Mit dem Achtelfinaleinzug ist schon ein Teil des Traumes wahr geworden", meinte Huber und nahm sich gleich den ganz großen Coup vor. "Jetzt brauchen wir am Samstag noch zwei Siege und am Sonntag zwei, und dann haben wir es."

Auch Kunert/Petutschnig im Achtelfinale
Mit Thomas Kunert/Lorenz Petutschnig zog zu guter Letzt noch ein zweites österreichisches Team sensationell in das Achtelfinale ein. Das Wildcard-Duo besiegte die dreifachen Europameister Richard Schuil/Reinder Nummerdor am Freitagabend 2:0 (29, 13). Die bereits in der Gruppenphase mit zwei Siegen überraschenden Youngsters bekommen es am Samstag nun mit den Spaniern Pablo Herrera Allepuz/Adrian Gavira zu tun.

Der 20-jährige Burgenländer Petutschnig rang nach dem Sieg gegen die 40- bzw. 36-jährigen niederländischen Altmeister um Worte. "Das war mit Abstand das Beste, was wir jemals gespielt haben. Besser geht es nicht. Unglaublich. Ohne Worte." Sein um vier Jahre älterer Partner aus Wien rechnet sich auch gegen die spanischen Routiniers etwas aus. "Mit noch einmal so einer Leistung ist alles möglich."

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(Bild: KMM)



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