Nur zwei Mikrometer

Forscher entwickeln weltweit dünnste Leuchtdiode

Wissenschaft
29.07.2013 15:07
Wissenschaftler der Universitäten Linz und Tokio haben eine ultradünne, hochflexible und dehnbare Leuchtdiode entwickelt. Wie sie in der Fachzeitschrift "Nature Photonics" berichten, sind die aus Polymeren gefertigten organischen LEDs nur zwei Mikrometer (zwei Tausendstel Millimeter) stark und damit die weltweit dünnsten ihrer Art.

Sogenannte PLEDs (polymer light emitting diode) gibt es bereits seit 1990. Allerdings müssen diese organischen Leuchtdioden auf ein Substrat aufgebracht werden. Meist verwendete man dazu bisher Glas mit einem Millimeter Dicke oder Kunststoff mit 100 Mikrometern Dicke.

"Unsere PLEDs sind aus leitenden und halbleitenden Polymeren sowie dünnen Metallschichten aufgebaut, wobei die erste leitfähige Polymerschicht auf einem 1,4 Mikrometer dünnen Plastikfilm aufgebracht ist", erklärt Martin Kaltenbrunner, der derzeit als Postdoc an der Universität Tokio tätig ist. War das Substrat also bislang zwischen 1.000- und 10.000-mal dicker als die PLED selbst, sei das Substrat nun erstmals von derselben Größenordnung wie die aktiven Strukturen.

Gemeinsame Plattform für neue Geräte
Dadurch sind die japanisch-oberösterreichischen PLEDs extrem flexibel. Sie können gerollt, zerknüllt und - auf elastischem Untergrund aufgebracht - sogar gedehnt werden. "Dehnbare Medien für Mode, Werbung oder auch für Sicherheitstechnologien könnten davon profitieren", erklärte Matthew White vom Institut für Physikalische Chemie der Uni Linz. Auch in der Medizin würden sich Anwendungen eröffnen, etwa bei künstlicher Haut oder intelligenten Bandagen, so der Forscher.

Die extrem dünnen Leuchtdioden leuchten derzeit in Rot und Orange. Andere Farben herzustellen sei eine Frage des verwendeten Materials, wobei Kaltenbrunner dabei aber nicht mit großen Problemen rechnet. Die Wissenschaftler planen nun "als nächsten logischen Schritt", die ultradünnen Leuchtdioden und eine erst kürzlich vorgestellte Elektrofolie (siehe Infobox) "auf eine gemeinsame Plattform zu bringen und damit Devices mit mehr Funktionalität zu entwickeln", so Kaltenbrunner.

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