Das Petzvalobjektiv wurde 1840 in Wien von Josef Maximillian Petzval entwickelt und ermöglichte aufgrund seiner vergleichsweise lichtstarken Porträtlinse mit Offenblende F/3,6 erstmals Belichtungszeiten von weniger als einer Minute, was einen enormen Fortschritt für die damalige Fotografie bedeutete. Charakteristisch für das Petzvalobjektiv: eine scharfe Bildmitte, eine geringe Tiefenschärfe, ein schönes Bokeh, eine leichte Vignette zu den Bildrändern hin sowie eine hohe Farbsättigung.
Bis heute sei dieser Look mittels Bildbearbeitungssoftware und Filtern nicht realisierbar, schreibt die Lomography AG auf der Crowdfunding-Website Kickstarter. Eben deshalb will das Unternehmen hinter den populären Lomo-Kameras das berühmte Objektiv nun nachbauen – mit dem originalen Messing-Design von früher, aber für moderne Spiegelreflexkameras konzipiert. Konkret geplant sind zunächst Varianten für Canons EF- und Nikons F-Bajonett.
Voraussichtlich ab Februar 2014 sollen die ersten vom renommierten Hersteller Zenit in Russland gefertigten Petzvalobjektive vom Band rollen und für 499 Euro erhältlich sein. Noch im Dezember sollen 1.000 Stück der Objektive an Kickstarter-Förderer ausgeliefert werden. Bis zum 24. August können Internetnutzer über die Crowdfunding-Plattform für das Projekt spenden, nahezu die Hälfte des erforderlichen Betrags ist bereits zusammengekommen.
Das neue Petzvalobjektiv von Lomography kommt mit einer Brennweite von 85 Millimeter daher und bringt voraussichtlich 500 Gramm auf die Waage. Gegenüber dem Original wurde die Lichtstärke noch einmal angehoben, die Anfangsblende beträgt nun F/2.2. Welch eindrucksvolle Aufnahmen mit einem Petzvalobjektiv gelingen können, demonstriert Lomography anhand zahlreicher Beispielbilder im Internet, die teils mit originalen Petzvalobjektiven, teils mit einem Prototypen der Neufassung aufgenommen wurden.
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