Anfang Juli hatte die Schwester der 24-jährigen Kerstin N. aus Steyr im Internet einen verzweifelten Aufruf gestartet: "Ich suche meine Schwester, sie ist seit vier Tagen verschwunden – bitte um Hinweise!" Einen Tag später ließen Polizisten von einem Schlüsseldienst die Wohnung der Vermissten im Steyrer Stadtteil Resthof öffnen und machten die schreckliche Entdeckung: Kerstin lag tot unter ihrem Bett - nackt und mit einem Müllsack über dem Kopf.
Da das Auto der Toten verschwunden war, wurde es zur Fahndung ausgeschrieben. Nun wurde es in Budweis entdeckt, zwei junge Oberösterreicher, 22 und 25 Jahre alt, wurden festgenommen. Der Ältere hat laut "Krone"-Informationen bereits ein Geständnis abgelegt. "Ich habe Kerstin im Drogenrausch getötet", gab der Mann zu Protokoll. Beide Männer wurden am Montag nach Österreich überstellt.
Frau im Schlaf mit Kordel erdrosselt
Der 25-Jährige schilderte im Verhör, dass er am 26. Juni gegen 8 Uhr in die Wohnung der jungen Frau gekommen sei. Sie habe noch geschlafen. Da habe er die Kordel einer Badetasche genommen und sie damit erdrosselt. Das erklärt, warum an der Leiche der 24-Jährigen keine Abwehrspuren gefunden wurden. Ein Motiv für die Tat konnte er nicht nennen. Er sagte lediglich, warum er der Leiche einen Plastiksack über den Kopf gestülpt hat - er konnte seinem Opfer nicht mehr in die Augen sehen.
Noch am selben Tag suchte der mutmaßliche Täter den 22-Jährigen auf und gestand ihm die Tat. Gemeinsam verfrachteten sie die Leiche unter das Bett. Die beiden seien laut Polizei "drogenaffin". Der 25-Jährige wurde in U-Haft genommen, der 22-Jährige wurde auf freien Fuß gesetzt, weil er keinen Beitrag zur Tat geleistet habe. Die Staatsanwaltschaft prüft aber noch, ob ihm nicht auch ein Delikt zur Last gelegt wird.
"Kerstin war nicht drogenabhängig"
Die beiden Verdächtigen sollen aus Tschechien außerdem die Droge "Crystal Meth" mitgebracht haben. Noch stehen toxikologische Gutachten aus, ob das Opfer Rauschgift im Körper hatte. In Internet-Posting heißt es aber: "Kerstin war nicht drogenabhängig." Ein Hinweis, dass der Mord an der 24-Jährigen bei einer entgleisten Drogenparty geschehen ist, liege laut Staatsanwaltschaft nicht vor.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.