Entfacht wurde die - nicht zum ersten Mal geführte - Debatte um die vor allem bei Touristen beliebten Gespanne durch die kürzlich erhobene Forderung der Hauptstadt-Grünen, den Vierbeinern an Tagen über 30 Grad hitzefrei zu geben. Umweltsprecher Rüdiger Maresch hatte von Tierquälerei gesprochen.
Derlei Anwürfe seien "veterinärmedizischer Humbug", bekräftigte Michelfeit. Deshalb wolle man den Anschuldigungen Flugblätter und Fotos, die über Haltung und Lebens- bzw. Arbeitsbedingungen der Zugtiere informieren, entgegenhalten. Nicht zuletzt auch deshalb, da man deshalb vermehrt "angestänkert und beschimpft" worden sei.
Rund zehn Fiaker standen im Zuge des Protests am Stephansplatz. Zwei speziell drapierte Kutschen waren ebenfalls vor Ort - die dazugehörige Pferde waren aber nicht angespannt, sondern warteten geduldig im Schatten des Stephansdoms. An den anderen Standorten wie Michaelerplatz, Burgtheater und Albertina herrschte indes normaler Fahrbetrieb.
Tierschützer orten "Tradition, die mit Tierleid verbunden ist"
Zeitgleich wollten sich die Tierschützer mit ihrer Kritik an der Fiakerei ebenfalls Gehör verschaffen. Sie hielten - ebenfalls zwischen 11 und 14 Uhr am Stephansplatz - eine "Mahnwache für ein Fiaker-freies Wien" ab. Aktivisten vom Verein gegen Tierfabriken (VgT) und des World Event to End Animal Cruelty (WEEAC) wollen als Sprachrohr für die ihrer Ansicht nach geschundenen Vierbeiner dienen.
Ausgestattet mit Pferdemasken und Sprechblasen machten sie mit Transparenten und Flyern auf ihre Anliegen aufmerksam. Bei den Fiakern handle es sich um eine "Tradition, die mit Tierleid verbunden ist", so Elisabeth Sablik vom VgT. Pferde hätten in einer Großstadt nichts zu suchen, da sie Fluchttiere seien und durch Lärm und Verkehr gestresst würden. Die hohen Temperaturen seien ebenfalls problematisch.
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