"Momentum On-Ear"

Sennheisers Edel-Ohrenschmeichler im Hörtest

Elektronik
20.07.2013 12:00
Bis vor wenigen Jahren noch waren Kopfhörer ein lediglich unscheinbares Mittel zum Zweck: Sie dienten ausschließlich dem Transport der Musik von einem Wiedergabegerät zum Ohr. Inzwischen sind sie gleichermaßen modisches Accessoire wie lässig um den Hals getragenes Statement. Der deutsche Traditionshersteller Sennheiser trägt diesem Trend nun mit einem Neuzugang seiner Momentum-Familie Rechnung, dem Momemtun On-Ear. krone.at hat die Hörprobe aufs Exempel gemacht.

Der Momentum On-Ear soll nicht nur gut klingen, sondern auch so aussehen, verspricht Sennheiser. Dafür sollen hochwertige Materialien und sommerlich leichte Pastellfarben sorgen. Vier von ihnen stehen zur Auswahl: Blau, Grün, Pink und Elfenbein. Dazu farblich passend ummantelte Kopfbügel und Ohrpolster aus Alcantara, einem bislang vorwiegend auf der Automobilindustrie bekannten Mikrofaser-Stoff in edler Wildleder-Optik, runden das Äußere ab und sorgen zugleich für einen hohen Tragekomfort, ohne dass das Ohr dabei auf Anhieb ins Schwitzen gerät.

Die Ohrmuscheln sitzen auf beweglichen Kugelgelenken, die stufenlos in den Verstellschienen des aus Edelstahl gefertigten Kopfbügels gleiten, wodurch der Kopfhörer auf kleinen wie großen Köpfen gleichermaßen perfekten Sitz bieten sollte. Die Ohrpolster selbst sind abnehmbar, ein Paar Ersatz-Lauscher liegt jedoch nicht bei. Anders beim Kopfhörerkabel mit 3,5-mm-Klinke: Hier können Nutzer zwischen einem normalen Kabel und einem mit für Apples iOS optimierter Fernbedienung samt integriertem Mikrofon wählen.

"Luxus-Klinke" für iOS-Nutzer
Beide Kabel (je 1,4 Meter lang) lassen sich durch eine leichte Drehung von der Muschel lösen. Den Kunden freut's, muss so doch nicht gleich der gesamte Kopfhörer ausgetauscht werden, wenn es im Kabel zu Brüchen oder Wackelkontakten kommen sollte. Die als "Luxus-Klinke" beschriebene Kabelvariante mit metallener Fernbedienung unterscheidet sich gegenüber dem normalen Kabel mit geradem Stecker durch einen abgewinkelten Klinkenstecker und soll daher laut Sennheiser prädestiniert für den Einsatz an mobilen Geräten sein.

Persönlich empfanden wir die unbewegliche Fernbedienung allerdings etwas zu weit oben am Kabel positioniert. Das mag praktisch für Telefonate oder die Kommunikation mit Apples Sprachassistent Siri sein, erblicken lassen sich die Tasten zur Bedienung dann allerdings nur noch durch starkes Schielen nach unten. Den positiven - optischen – Gesamteindruck schmälern kann dieses kleine Manko jedoch nicht, denn alles in allem ist der Momentum On-Ear ein echter Hingucker von geradezu zeitlos-klassischer Schönheit.

Auch auf Reisen hübsch verpackt
Das gilt auch für das beiliegende, ebenfalls aus Alcantara gefertigte und mit Ziernähten versehene Case, in dem der Kopfhörer auf Reisen sicheren Platz findet. Ein kompaktes Raumwunder ist der 160 Gramm schwere Ohrschmeichler aber nicht, fehlt ihm doch das Talent manch anderer Konkurrenzprodukte, sich zusammenzufalten. In einer durchschnittlichen Damenhandtasche dürfte es damit für ihn bereits eng werden.

Voller Klang mit leichter Bassnote
Was letzten Endes jedoch zählt, ist der Klang – und hier leistet Sennheiser ganze Arbeit, wie der Vergleich mit zwei Kopfhörern anderer Hersteller – dem MDR-XB600 von Sony und dem AKG K 240 MKII - zeigt. Der AKG bietet zwar zweifelsohne den linearsten Klang, was für das Aufnehmen und Mischen im Tonstudio von Vorteil ist, lässt aber dadurch Tiefen vermissen, von denen der Sony wiederum zu viel hat, wodurch die Ohren schnell dröhnen.

Der Sennheiser-Kopfhörer platziert sich gekonnt zwischen diesen beiden Extremen und betont die Bässe leicht, ohne dabei jedoch an Gesamtbrillanz zu verlieren. Auch bei hohen Lautstärken – der maximale Schalldruckpegel beträgt 112 Dezibel – überzeugt der Momentum On-Ear mit seinem kristallklaren Sound. Von den drei Kopfhörern ist er allerdings auch der teuerste: Mit einem Preis von rund 200 Euro kostet er fast das Vierfache des Sony-Kopfhörers und immerhin noch rund 70 Euro mehr als der AKG.

Fazit: Mit dem Momentum On-Ear wird Sennheiser seinem Versprechen gerecht: "Klingt gut und sieht gut aus." Dank seiner eleganten Leder-Edelstahl-Retro-Optik hebt sich der Kopfhörer positiv von der teils protzig wirkenden Konkurrenz ab und setzt damit – zumindest optisch – eher auf die leisen Töne. Nicht so jedoch beim Klang: Hier tönt der Kopfhörer selbst bei hoher Belastung voll und klar. Ob man dafür 200 Euro zu zahlen bereit ist, muss jeder für sich entscheiden. Ähnlich dem Schuhkauf gilt bei jedem Kopfhörer: Erst probetragen und schauen bzw. hören, ob es passt.

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