"Riesige Belastung"

Hochwasser richtet 220 Millionen Euro Schaden in OÖ an

Österreich
17.07.2013 14:38
Schäden in der Höhe von rund 220 Millionen Euro hat das Hochwasser Anfang Juni nach ersten Schätzungen in Oberösterreich angerichtet. "Es ist damit zu rechnen, dass ein Drittel der Kosten beim Land hängenbleiben wird", sagte Landeshauptmann und Finanzreferent Josef Pühringer am Mittwoch. Dies sei für das Land eine "riesige neue Belastung". Pühringer kündigte an, dem Landtag im Herbst ein Nachtragsbudget in der Größenordnung von 70 bis 90 Millionen Euro vorzulegen.

Die großen Brocken in der Bilanz sind 47,6 Millionen Euro Schaden bei Gewerbebetrieben, 45,5 Millionen Euro bei Privaten, 34,7 Millionen an gemeindeeigenen Infrastruktureinrichtungen, 33 Millionen an Schutzwasserbauten und 15 Millionen Euro an landwirtschaftlichen Kulturen. "Das Hochwasser fordert uns ordentlich", so Pühringer. Auf das Land, das immer noch mit Kosten von der Flut im Jahr 2002 kämpft, komme nun eine "riesige neue Belastung" zu.

Beim Katastrophenfonds des Landes sind mittlerweile 3.630 Anträge eingegangen. 3.430 wurden bereits bearbeitet, 1.132 Betroffene erhielten bisher Akontozahlungen in der Höhe von insgesamt 12,8 Millionen Euro. Obwohl die offizielle Anmeldefrist abgelaufen ist, werden nach wie vor Anträge angenommen. Katastrophenschutz-Landesrat Max Hiegelsberger rechnet damit, dass die Zahl noch auf 4.000 steigen wird.

Gemeinsame Datenbank mit Hilfsorganisationen
Mit Hilfsorganisationen habe man sich auf eine gemeinsame Datenbank geeinigt, um Spendenmittel gerecht verteilen zu können, berichtete Pühringer. Die erste Säule der Hilfe sei die Versicherungsleistung, die zweite der Katastrophenfonds und die dritte - sozial gestaffelt - die Zuteilung von Spendengeld. Absiedlungsgebiete will das Land bis zum Herbst festlegen, das gesamte Programm dürfte rund zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Schutzmaßnahmen haben sich bewährt
Die nach der Katastrophe vor elf Jahren in Angriff genommenen Schutzmaßnahmen haben sich offensichtlich bewährt: Obwohl das Hochwasser diesmal deutlich stärker war, liegt die Gesamtschadensschätzung von 220 Millionen Euro nur bei etwa einem Fünftel der 1,2 Milliarden von 2002. Die Zahl der Anträge beim Katastrophenfonds macht mit erwarteten 4.000 auch nur einen Bruchteil der damaligen 23.000 aus.

Positive Nachrichten gibt es aus dem Eferdinger Becken: Dort nimmt die Belastung des Grundwassers ab, wie Umweltlandesrat Rudi Anschober mitteilte. Wenn sich der Trend fortsetzt, könne man kommende Woche die Hausbrunnen wieder einsetzen. Diese konnten viele Bewohner der Region bisher nicht verwenden.

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