"Ich bekomme sogar schon Anfragen aus Australien", berichtet Geschäftsführer Georg Kaniak. Er hat an der Technischen Universität zum Thema Ultraschall geforscht - und ist selbst Taucher. Seine Motivation ist naheliegend: Derzeit gibt es keine vergleichbare Technik. Funklösungen unter Wasser würden etwa nur über eine sehr kurze Distanz funktionieren, betont Kaniak. Alarmsysteme wiederum, bei denen via Satellit eine internationale Notrufzentrale verständigt wird, bräuchten zu viel Zeit.
BlueLocar hingegen arbeitet an einem System, bei dem ein Notsignal an eine Basisstation an der Oberfläche gesendet wird. Und: Aus dem Signal ist abzulesen, wo sich der Taucher befindet, wie weit er entfernt ist und in welcher Tiefe er sich aufhält. Das war bisher nicht möglich. Realisiert wird die exakte Ortung durch ein komplexes System aus piezokeramischen Elementen, die in die Sender eingebaut werden. Befinden sie sich unter Spannung, fangen sie an, sich zu bewegen - was Ultraschallsignale erzeugt.
Vorgesehen sind verschiedene Geräte: Zum einen wird ein mobiles Handgerät mit diversen Funktionen zur Bedienung entwickelt, aber auch ein unabhängig davon funktionierendes Notgerät, das im Fall des Falles von sich aus sendet. "Gehört" werden die Alarme von Sonarempfängern, die etwa an Bojen montiert werden. Die Basisstation kann laut Kaniak aber auch dazu genutzt werden, dass Taucher, die etwa aufgrund von schlechter Sicht den Weg zurück nicht mehr finden, sich zum Boot bzw. an einen anderen Ausgangspunkt lotsen lassen.
Zum anderen wird bei BlueLocar ein Funksystem für die Verwendung über dem Wasser entwickelt. Es ist zum Beispiel für Wind- oder Kitesurfer gedacht, die darüber nicht nur Notsignale senden, sondern etwa auch Wetterinfos beziehen können sollen. Auch hier sind wieder beide Möglichkeiten - also die Auslösung durch den Sportler und die automatische Alarmierung - vorgesehen. Außerdem könnte die Technik als Mann-über-Bord-Rettungssystem auf Schiffen Verwendung finden.
Das Funksystem soll erstmals Anfang 2014 präsentiert werden, der Sonar-"Piepser" folgt dann laut Kaniak vermutlich im darauffolgenden Herbst. Die Preise stehen noch nicht fest, sie sollen jedoch nicht über jenen bereits existierender Notsysteme liegen, erklärt der Entwickler.
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