Massiver Felssturz

Bordell-Besitzer: “Wir wollen bald wieder aufsperren”

Österreich
12.07.2013 11:32
Eine zwei Kubikmeter große Kalkplatte hat sich Donnerstag früh vom Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg gelöst. Das Gestein stürzte auf den Parkplatz des "Sauna-Tempels" und beschädigte das Gebäude schwer. Besitzer Franz Wiesner ist trotzdem erleichtert: "Wir sind froh, dass alles relativ glimpflich ausgegangen ist." Der Betrieb will nun bald wieder aufsperren.

Mit einem lauten Knall zerbröselte am Donnerstag gegen 8.45 Uhr der Felsen auf dem Abstellplatz des Rotlicht-Lokals in der Fürbergstraße. Vier Blöcke mit rund 500 bis 600 Kilogramm Gewicht flogen über den Parkplatz und prallten mit voller Wucht gegen das Gebäude. Das Gestein schlug ein Loch in die Ziegelwand. Der Eingangsbereich, zwei Fenster und eine Heizung wurden beschädigt. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand.

"Wir wollen bald wieder aufsperren"
"Wir sind froh, dass alles relativ glimpflich ausgegangen ist", ist Inhaber Franz Wiesner (Bild) erleichtert, dass seinen Mitarbeiterinnen nichts passiert ist. Als sich das Gestein löste, war nur ein Mensch im Haus. "Die Frauen bekommen jetzt erst einmal ein paar Tage frei. Wir wollen alles so schnell wie möglich wieder herrichten und bald wieder aufsperren", ist der Chef zuversichtlich, dass der Betrieb bald weiter geht. Wie hoch der Sachschaden ist, ist noch unklar.

Verwitterung als Ursache für Felssturz
Landesgeologe Rainer Braunstingl untersuchte noch am Vormittag den Hang. Er erklärte: "Die Kalkplatte war rund zwei Kubikmeter groß und hat sich in einer Höhe von 60 Metern gelöst und ist senkrecht hinuntergefallen." Ein weiterer Stein blieb noch auf dem Hang liegen.

Die Bergputzer des Magistrats machten sich gleich bereit um diesen und weiteres lockeres Material zu entfernen. Ursache für den Felssturz dürfte Verwitterung gewesen sein. Zwischen der Wand und der Platte hat sich vermutlich eine Kluft gebildet. Diese füllte sich dann mit Wurzeln und Erde. Die Platte lockerte sich dadurch.

Gebiet hinter Bordell ist Privatbesitz
Dass sich so ein großer Brocken auf einem der Stadtberge löst, ist sehr selten. "Durch die Bergputzer sind diese fast überall sicher", bestätigt Braunstingl. Doch: Das Gebiet hinter dem Etablissement ist Privatbesitz, es gehört damit nicht zu dem Einsatzgebiet der Mitarbeiter der Stadt.

Links und rechts der Absturzstelle haben die Privatleute bereits neue Sicherungsnetze installiert, der fünf Tonnen schwere Block hat sich aber genau die Lücke dazwischen ausgesucht und ist über die alte Sperre hinausgeschossen. Bisher gab es für das betroffene Gebäude noch keine baurechtliche Verpflichtung für ein neues Netz. Das wird sich nun aber ändern.

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