Ein Leser berichtet

Aussichtloser Kampf gegen Tierleid in Portugal

Tierecke
16.07.2013 13:51
Tierschutz in Österreich erscheint engagierten Tierfreunden oft als Kampf gegen Windmühlen. Noch frustrierender kann es sein, gegen Tierquälerei im Ausland vorzugehen - denn dort hat ein Vierbeiner für Bevölkerung und Behörden zum Teil keinen Wert. krone.at-Leser Ekkehard C. musste dies am eigenen Leib erfahren, als er einem Schäferhund in Portugal helfen wollte.

Ekkehard C. baut derzeit in der Nähe der portugiesischen Kleinstadt Meda ein Haus. "Mittlerweile bereue ich das bereits", erzählt uns der Tierfreund. Denn er habe feststellen müssen, dass sich die hiesigen Behörden "einen Dreck" für notleidende Tiere interessieren.

Hund angekettet bei 36 Grad
Ein Nachbar von Ekkehard C. hält auf seinem Grundstück einen Dalmatiner und einen Deutschen Schäferhund (Bild) an der Kette. Diese Haltungsart ist in Österreich illegal - nicht aber in Portugal. C.s Angebot, die Hunde zu kaufen, lehnte der Besitzer ab. "Der Schäferhund muss täglich bei 36 Grad Celsius in einer kleinen Betonhütte ausharren, direkt in der Sonne", erzählt C. entrüstet. "Ohne Wasser, und obwohl es auf dem Grundstück wahrlich genug Schattenplätze gäbe."

Vom Besitzer angegriffen
Der Tierfreund suchte eine Polizeiwache auf und schilderte die Tierquälerei. "Man hat mir gesagt, dass sich jemand später darum kümmern würde, aber es ist nichts passiert." Ein portugiesischer Tierschutzverein verwies Ekkehard C. auf die Amtstierärztin, der er ebenfalls persönlich den Fall schilderte - ohne Ergebnis. Bei dem Versuch, Beweisfotos von der misslichen Lage des Schäferhundes zu schießen, wurde Ekkehard C. schließlich vom Besitzer angegriffen.

"Hier hat es niemand eilig"
"Ich habe ihm in aller Deutlichkeit gesagt, dass ich den Fall verfolge und ihn dafür belangen lassen werde", erinnert sich Ekkehard C. Als die Situation eskalierte, kam dann auch endlich die Polizei - allerdings nur, um die Daten des "Störenfriedes" aufzunehmen. "Sie haben mir bezüglich des Hundes nur gesagt, ich solle doch einmal abwarten, wie sich alles entwickelt", schüttelt C. den Kopf. "Die Zeit drängt, und niemand hat es anscheinend eilig, ein paar lebensrettende Kontrollen durchzuführen."

Die Machtlosigkeit ist für den Tierfreund nur schwer zu verkraften: "Ich will mich nicht damit abfinden, dass der Hund hier allen egal ist."

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