"Big Data"-Analyse

Neue iPhone-App soll Paaren helfen, Kinder zu zeugen

Elektronik
03.07.2013 15:47
Max Levchin, der Gründer des Online-Bezahldienstes PayPal, arbeitet an einem neuen Projekt. Mithilfe einer Handy-App will er künftig Paaren dabei helfen, Kinder zu zeugen. Auf Basis vieler verschiedener Parameter und durch die statistische Analyse der von den Nutzern eingegebenen Daten soll die Mobilanwendung vorhersagen können, wann der perfekte Zeitpunkt für die Zeugung von Nachwuchs ist.

Die im Laufe des Sommers erscheinende App von Levchins Start-up Glow soll aus riesigen Datenmengen den idealen Zeugungszeitpunkt errechnen. Dabei werden nicht nur die potenziellen Mütter, sondern auch die Väter in die Pflicht genommen, berichtet die Technikzeitschrift "Technology Review".

Nutzer müssen die App erst mit Daten füttern
Zu den Daten, die das Programm in seine Analysen miteinbezieht, zähle etwa, ob es in der Glow-nutzenden Familie bereits Kinder gibt, wie lange das Paar schon versucht, ein Kind zu zeugen, und wann die potenzielle Mutter zuletzt ihre Tage hatte. Dazu kommen etliche andere Daten, etwa die Basaltemperatur, Ergebnisse von Eisprungtests und der Zeitpunkt des letzten Geschlechtsverkehrs, berichtet das Magazin.

Vorerst sollen die Daten in die App eingegeben werden. Levchin kann sich jedoch auch vorstellen, die notwendigen Daten künftig mithilfe spezieller Sensoren automatisch zu sammeln. Wie genau das funktionieren soll, ist allerdings noch nicht geklärt. Die von den Nutzern gesammelten oder von der Hardware ermittelten Daten seien jedoch ein zentraler Erfolgsfaktor für die Anwendung, heißt es.

Je mehr Daten, desto genauer die Prognosen
Mehr Daten sollen nämlich die Genauigkeit der Vorhersagen steigern. "Big Data" nennt sich diese Nutzung großer Datenmengen, aus denen mithilfe statistischer Methoden bestimmte Zusammenhänge errechnet werden. Die App liefere demnach mit zunehmender Nutzungsdauer und bei Vergrößerung der Nutzerbasis automatisch bessere Ergebnisse - bis hin zur Info, welche Vitamine eine Frau einnehmen kann, um die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, zu erhöhen.

Selbst psychische Faktoren soll die Glow-App berücksichtigen. Nutzerinnen können beispielsweise ihre Stimmung eintragen – und wenn sie schlecht ist, verständigt die Anwendung über soziale Netzwerke automatisch den Partner, dass er seine bessere Hälfte nach Möglichkeit aufheitern sollte.

Hilft die App nicht, zahlt Glow bei den Arztkosten mit
Die Idee hinter Glow ist also, die Nutzer durch die wissenschaftliche Auswertung der eingegebenen Informationen umfassend dabei zu unterstützen, schwanger zu werden. Glow wolle "kleine Wunder" bewirken, heißt es. Und falls die App doch nichts hilft, hat der PayPal-Gründer immer noch ein Ass im Ärmel. Über einen mithilfe der App finanzierten Fonds will er Paaren mit Kinderwunsch, die trotz allem nicht schwanger werden, ärztliche Hilfe zuteilwerden lassen.

Der Hintergedanke: Nutzer der App sollen der "Glow First" genannten gemeinnützigen Organisation während der Nutzung der App monatlich fünfzig Dollar spenden und so den Fonds füllen. Klappt es nach zehn Monaten mit der App immer noch nicht mit der Schwangerschaft, will Glow den Eltern mit dem Geld ermöglichen, sich ärztliche Hilfe zu holen. Dabei gehe das gesamte auf diesem Wege eingenommene Geld wieder an die werdenden Eltern, so Levchin.

Dass es eine Zielgruppe für Levchins App gibt, ist unbestritten. Jedes zehnte Paar braucht mehr als zwei Jahre, um seinen Kinderwunsch zu realisieren, berichtet das Magazin. Und bis zu fünf Prozent der Paare bleiben sogar langfristig kinderlos.

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