Ruhiges Album

Alin Coen Band ist mit neuen Songs in Österreich zu Gast

Musik
05.07.2013 10:26
Wer trotz der angenehmen Sommersonne gerne Momente der Melancholie und Zurückgezogenheit genießt, ist beim neuen Album der Alin Coen Band gut aufgehoben. Auf "We're Not The Ones We Thought We Were" zelebrieren die Frontfrau und ihre Männerbande folkige Klänge mit interessanten Texten.
(Bild: kmm)

Mit ihrer zart-samten Stimme gelang es der deutschen Interpretin Alin Coen bereits vor einigen Jahren, auf sich aufmerksam zu machen. Mittlerweile wird die fragile 30-Jährige zu einer Art Heilsbringerin des träumerischen "Regen-Pop" hochstilisiert. "We're Not The Ones We Thought We Were" nennt sich das aktuelle, zweite Album der Alin Coen Band, mit der die Frontfrau und ihre drei kundigen Mitstreiter erneut in tiefer Melancholie versinken, dabei aber nicht das Ziel "internationaler Durchbruch" außer Acht lassen.

Entspannung auf ganzer Linie
Im Gegensatz zum hochgelobten Debütalbum "Wer bist du?" (2010) konzentriert sich die bilinguale Sängerin verstärkt auf die englische Sprache – nur das eher schmalzige "Kein Weg zurück" und "Du drehst dich" gemahnen sprachlich noch an ihre deutsche Heimat. Musikalisch schwelgt die Alin Coen Band ohnehin wieder in ruhig-entspannten Sphären. Schon das mit einem passend akzentuierten Xylophon verstärkte "Kites" zu Beginn des Albums könnte mit seiner beneidenswerten Ruhe ein Klang gewordenes Medikament gegen die Stresskrankheit Burn-out sein.

Natürlich bricht das Quartett auch gerne aus dem eigenen Korsett aus und zeigt auf "High Expectations" oder dem eingängigen "As I Am", dass ihm auch gesteigertes Tempo gut zu Gesicht steht. Es sind aber immer wieder die akustischen Parts, welche die gesamte Stärke der Band offenlegen. Nur wenn sich Alins wundervolle Stimme in die gezupften Gitarrenklänge von Jan Frisch bettet, kommt die Essenz dieser Band zur vollen Entfaltung.

Eigene Herangehensweise
Einen weiteren Vorteil gegenüber der Konkurrenz im Singer/Songwriter- und Folk-Bereich hat die Alin Coen Band durch die nachdenklich machenden und eigenständigen Texte von Alin. So dreht sich "A No Is A No" - leider ein ewig aktuelles Thema – um Beziehungsgewalt oder "Disconnected" um die Entfremdung zwischen Menschen und den Produkten, die sie konsumieren. Durchschnitt ist hier eben unerwünscht, und diese Herangehensweise ist auch ein wichtiger Teil des Erfolgsrezepts der jungen Band.

"We're Not The Ones We Thought We Were" erweist sich schlussendlich als akustischer Brückenschlag zwischen den lauen Sommermonaten und dem fröstelnden Herbstbeginn. Ein Album wie gut gelagerter Rotwein, das erst nach mehrmaligem Durchlauf seine volle Wirkung entfacht und dann dafür geradewegs in Herz und Seele des Hörers vorstößt. Ein wahrhaftiges Entspannungsprogramm.

Die Alin Coen Band ist Ende Juli auch in Österreich unterwegs: Am 24. und 25. Juli am Theater am Spittelberg in Wien und am 26. Juli beim Acoustic Lakeside Festival in Kärnten. Karten erhalten Sie unter 01/960 96 999 oder im "Krone"-Ticketshop.

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