Große Zustimmung

FPK und FPÖ sind wieder unter einem Dach

Österreich
28.06.2013 21:46
Nach einer acht Jahre währenden Trennung haben sich die FPK und die Kärntner FPÖ am Freitagabend bei einem gemeinsamen Parteitag in Pörtschach am Wörthersee wieder vereinigt. 97,3 Prozent der insgesamt rund 300 anwesenden Delegierten votierten für die Wiedervereinigung der beiden Schwesterparteien. Chef der Landespartei wird der derzeitige FPK-Obmann, Christian Ragger (Bildmitte), sein Stellvertreter der bisherige Kärntner FPÖ-Chef, Christian Leyroutz (re. im Bild 2).

Das neue Parteistatut, über das die Delegierten zuvor entschieden hatten, fand ebenfalls die Zustimmung von 97,3 Prozent der Anwesenden. Bei der Abstimmung über die Wiedervereinigung hatten 259 Delegierte eine gültige Stimme abgegeben.

Landesparteiobmann Christian Ragger präsentierte den Delegierten im Anschluss an die Verkündung des Ergebnisses das neue Logo der Kärntner FPÖ, das im Wesentlichen aus dem Logo der Bundes-FPÖ mit einem angeschlossenen "Kärnten" besteht.

Strache: "Die Republik soll erbeben"
Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache hatte bei seiner Rede vor der Abstimmung gemeint: "Es ist ein freudiger Tag, ein Tag der Freude. Die Ära der Gemeinsamkeit beginnt heute, wir blicken gemeinsam in die Zukunft und werden als freiheitliches Bollwerk gegenüber Rot-Schwarz-Grün auftreten und für Kärnten arbeiten." Der Parteichef der Blauen forderte mit Blick auf die Nationalratswahl im Herbst: "Ich will eine große Abschlusskundgebung mit 10.000 Leuten in der Hauptstadt." Die Republik solle "erbeben". Strache hofft auf ein Wahlergebnis "in Richtung 20 Prozent und darüber, je mehr desto besser".

Dafür, dass die früheren FPK-Regierungsmitglieder Gerhard Dörfler, Harald Dobernig und Uwe Scheuch wie viele andere Delegierte nicht da waren, hatte Strache Verständnis. "Es haben viele arbeiten müssen, die sind im Herzen sicher hier gewesen."

Familie und Wirtschaft als zentrale Themen der Zukunft
Inhaltlich will sich die Kärntner FPÖ in Zukunft vor allem mit den Themen Familie und Wirtschaft positionieren. "Man wird weiter eine sehr bürgernahe Politik betreiben", gab Landesparteiobmann Ragger die Marschrichtung vor. Konkret will der Kärntner FPÖ-Chef die Kosten des täglichen Lebens thematisieren und den Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender stärker in den Vordergrund stellen. "Wir haben eine stärkere Wirtschaftskompetenz als die ÖVP", so Ragger.

Das mittelfristige Ziel des Parteichefs ist es, wieder eine maßgebliche Rolle in der Kärntner Landesregierung zu spielen - "nicht nur als Anhängsel". Dafür brauche es eine offene, breit angelegte Politik. "Wenn wir über die 17 Prozent hinauswollen, dürfen wir nicht nur rechte Themen wie Ortstafeln und Ausländer besetzen."

Mehrere Spaltungen seit Haiders BZÖ-Gründung 2005
Das Dritte Lager in Kärnten hatte sich in den vergangenen Jahren mehrfach gespalten. Begonnen hatte die Entwicklung im Jahr 2005, als der damalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider das BZÖ aus dem Boden stampfte. Die "Freiheitlichen in Kärnten" machten den Farbwechsel von Blau zu Orange mit wenigen Ausnahmen geschlossen mit. Nach Haiders Tod näherten sich die Kärntner unter Parteichef Uwe Scheuch wiederum der Bundes-FPÖ an. Aus der Parteifarbe Orange wurde Hellblau, aus BZÖ wurde FPK. Daneben existierte auch noch eine Kärntner FPÖ unter Leyroutz.

Die herbe Niederlage bei der Landtagswahl im März bedeutete das Ende für einstige FPK-Granden wie Ex-Landeshauptmann Dörfler (ganz rechts), Ex-Parteichef Kurt Scheuch (2. von rechts) und Ex-Finanzlandesrat Dobernig (2. von links). Der frühere Landeshauptmannstellvetreter Uwe Scheuch (ganz links) war bereits zuvor im Zuge der sogenannten "Part of the Game"-Affäre zurückgetreten.

Künftig wird die Partei wieder FPÖ Kärnten heißen. Das BZÖ bleibt dagegen als eigenständige Partei im Landtag vertreten.

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