Kroatien-Beitritt

Spindelegger: “EU ist immer noch attraktiv”

Österreich
26.06.2013 12:54
Der 1. Juli und damit der offizielle Beitritt Kroatiens zur EU als 28. Mitgliedstaat rückt immer näher. Am Mittwoch stattete die kroatische Außenministerin Vesna Pusic ihrem österreichischen Kollegen Michael Spindelegger einen Besuch in Wien ab. Pusic bedankte sich bei Österreich für die Unterstützung während des Beitrittsprozesses: "Es war eine wunderbare Partnerschaft all diese Jahre", so die Außenministerin. Für Spindelegger beweist der Beitritt Kroatiens, "dass die Europäische Union immer noch attraktiv ist".

Außerdem sieht der Außenminister die Bedeutung der Erweiterung der EU als Impuls für die anderen beitrittswilligen Balkanstaaten, ihren Reformkurs fortzusetzen. Spindelegger betonte, dass Wien und Zagreb als EU-Mitglieder "sehr eng" kooperieren wollen. "Wir haben schon viele gemeinsame Projekte für die Zukunft", sagte er.

Die EU-Mitgliedschaft bringe "klare Vorteile für uns, aber auch für alle Westbalkan-Länder", betonte die kroatische Chefdiplomatin. Mit Blick auf die verbreitete Europaskepsis in vielen EU-Mitgliedstaaten sagte sie: "Für uns, die wir zu Lebzeiten die Alternative zu Stabilität, Frieden und funktionierenden Institutionen gesehen haben, ist die Sache klar." Schon allein dafür lohne es sich aus kroatischer Sicht, Mitglied der Europäischen Union zu sein, meinte Pusic. "Alles Weitere ist Zusatz."

Zurückhaltung bei Türkei-Frage
Zurückhaltend äußerte sich die kroatische Außenministerin auf die Frage, ob die im Sand verlaufenden EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei - sie wurden im Oktober 2005 gleichzeitig mit jenen Kroatiens aufgenommen - formell abgebrochen werden sollen. Aus kroatischer Sicht könne sie sagen, dass der Beitrittsprozess "den pro-europäischen Eliten innerhalb des Landes hilft" und die Reformpolitik unterstütze. Klar sei aber auch: "Der EU-Beitritt Kroatiens hat keine so großen Auswirkungen wie jener der Türkei."

Kroatien tritt am kommenden Montag als 28. Mitgliedstaat der Europäischen Union bei. Damit werden bereits zwei frühere Teilrepubliken des zerfallenen Jugoslawiens der Europäischen Union angehören. Slowenien hatte die EU-Mitgliedschaft während der großen Erweiterungsrunde im Jahr 2004 erhalten.

Serbien: Beitrittsverhandlungen spätestens im Jahr 2014
Mit Serbien sollen die Beitrittsverhandlungen spätestens im Jahr 2014 beginnen (siehe Infobox). Montenegro verhandelt seit dem Vorjahr über eine EU-Mitgliedschaft. Mazedonien hat seit 2005 den Status eines Beitrittskandidaten, doch ist der Start der Gespräche wegen des Namensstreits mit Griechenland blockiert.

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