Rettung gescheitert

Hundstorfer warnt vor “Schlacht” um Alpine-Aufträge

Wirtschaft
24.06.2013 17:16
Der Versuch, eine Auffanggesellschaft für Alpine Österreich zu gründen, ist gescheitert. Der Masseverwalter muss den insolventen Konzern schließen. Durch regionale Lösungen mit heimischen Baufirmen sollen so viele Jobs wie möglich gerettet werden. "Die Lösung ist in Ordnung, wir müssen nun das Beste aus der Entscheidung machen", erklärt Sozialminister Rudolf Hundstorfer gegenüber der "Krone". Neue Ausschreibungen sollten vermieden werden, doch der Minister befürchtet, dass es "teilweise eine Schlacht" um die Aufträge geben wird.

Die Pleite sei "von Haus aus eine traurige Sache", betont Hundstorfer am Montag. Auch wenn jetzt das Beste aus der Entscheidung gemacht werden müsse: "Erfahrungswerte gibt es aber keine, denn das hat es in dieser Größenordnung noch nicht gegeben." Der Stillstand auf den Baustellen soll so kurz wie möglich sein.

Minister rechnet mit "vielen Problemen"
Doch der Sozialminister gibt im Gespräch mit der "Krone" zu, dass viele Probleme bevorstehen. So rechnet er etwa mit einigen Auseinandersetzungen um die Aufträge des Salzburger Baukonzerns, mit technischen Problemen bei der Frage der Gerätschaften, mit Feilschen um Preise sowie "einer gewissen Gruppe, die sich beim Arbeitsmarktservice melden muss". Die 1.400 Baustellen regional zu koordinieren, sei ein riesiger Aufwand, aber beherrschbar.

Neue Ausschreibungen der Aufträge sollten vermieden werden, die Baufirmen sollen an die Auftraggeber herantreten und außerdem so viele Mitarbeiter wie möglich übernehmen, so der Minister weiter. Schwierigkeiten werde es wohl geben, wenn das Preisniveau der Alpine nicht gehalten werden könne, gibt er zugleich zu bedenken.

Jetzt geht um jeden einzelnen Job
Bei großen Bauprojekten sind meist Arbeitsgemeinschaften tätig, die Alpine ist bei 400 dabei. Die Gesetzeslage ist so, dass dort die Partner den Alpine-Teil inklusive Personal automatisch übernehmen. Bei den anderen Baustellen geht es darum, möglichst rasch die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Bauherren können entscheiden, wen sie beauftragen. Es dürften Konkurrenten zum Zug kommen, die Teile der Alpine-Belegschaft übernehmen oder lokale Auffanggesellschaften gründen.

In Tirol, Kärnten und Oberösterreich laufen die Bemühungen auf Hochtouren. "Die guten Leute werden uns schnell abgeworben", bestätigt ein Alpine-Manager der "Krone". Doch für Tausende herrscht große Unsicherheit, wie es mit ihnen weitergeht.

Weitere Konkurse im Ausland erwartet
Wie viele Jobs die Pleite insgesamt kosten wird, lässt sich derzeit schwer sagen. Von den 15.000 Mitarbeitern des insolventen Baukonzerns ist rund die Hälfte im Ausland tätig. Dort ist mit weiteren Konkursen zu rechnen, wobei Töchter wie Hazet, Alpine Energie oder Tunneling nicht insolvent sind. Sie gehören der spanischen Unternehmensmutter FCC direkt. Kreditschützer erwarten, dass die Gläubiger - Lieferanten und Banken - höchstens zehn Prozent ihrer Forderungen bekommen werden.

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