Der Vorfall geschah in der Wohnung des Salzburgers in Zell am See im Pinzgau. Er hatte sich mit zwei Freunden nach dem Fortgehen dort getroffen. Es floss reichlich Alkohol. "Ich war sehr angetrunken. Und wenn der B. zu viel getrunken hat, wird er sehr aggressiv. Er hat mich provoziert, griff immer wieder in den Computer. Ich habe ihn gebeten, die Wohnung zu verlassen. Ich sagte, sonst passiert etwas. Doch er ging nicht", schilderte der 25-Jährige.
"Wie er gehen wollte, hat sich der Schuss gelöst"
Um seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, setzte der gelernte Koch das vorerst noch ungeladene Luftdruckgewehr an die Schläfe seines zum Kontrahenten mutierten Freundes und schlug ihn mit dem Lauf und dann mit dem Kolben. Als das Opfer immer noch in der Wohnung stand, ging der Beschuldigte ins Schlafzimmer und lud das Gewehr. "Und wie er gehen wollte, hat sich der Schuss gelöst, aus etwa vier Metern Abstand", erklärte der Angeklagte. Dass er die Waffe geladen hatte, gab der Salzburger allerdings erst nach mehrmaligem Nachfragen des Richters zu.
"Ich war immer der Schwächere"
Der 25-Jährige ist ein Fan von "Mittelalterspielen", wie er vor Gericht erzählte. In seiner Wohnung hing ein "Herr der Ringe"-Schwert "als Wandschmuck" sowie ein Dolch. "Er war stumpf, nicht geschliffen." Den Schlagring, den die Polizei später sicherstellte, hatte der Mann nach eigenen Angaben im Sperrmüll gefunden.
Bei dem Vorfall im Mai war jedoch schon längst ein Waffenverbot gegen den Salzburger verhängt worden - er hatte einmal eine Schreckschusspistole in ein Lokal mitgenommen. Ein Freund zog sie damals aus der Tasche und bedrohte einen anderen Gast. "Wieso nehmen Sie überhaupt eine Waffe mit?", fragte der Richter. "Damit du selbstsicher bist. Ich war immer der Schwächere, das ist auch der Grund warum ich so bin, wie ich bin."
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