Experten warnen

Hitzewelle: Erhöhte CO-Gefahr droht im Badezimmer

Österreich
18.06.2013 12:02
In der Nacht auf Dienstag sind in Wien-Landstraße eine ganze Familie sowie in Linz eine junge Frau mit Verdacht auf Kohlenmonoxidvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden. Durch die große Hitze waren die Thermen in den Wohnungen defekt, Gas strömte unkontrolliert aus. Experten rufen aufgrund der hohen Außentemperaturen zur Vorsicht auf. Besonders wichtig seien jetzt Lüften und eine sorgfältige Wartung der Thermen.

Am Montag gegen 22.45 Uhr brachte die Wiener Berufsrettung eine fünfköpfige Familie aus einer Wohnung in der Gärtnergasse (Bild) ins Spital. Ein 14 Jahre altes Mädchen war beim Duschen zusammengebrochen. Der Vater alarmierte Feuerwehr, Rettung und Polizei.

Die Jugendliche erlitt laut Michaela Rossmann, Sprecherin der Landespolizeidirektion, eine CO-Vergiftung. Bei den restlichen Familienmitgliedern, darunter zwei jüngere Geschwister im Alter von zehn und zwölf Jahren, bestand zumindest der Verdacht. Schuld an dem Vorfall war die Hitze: "Laut Experten dürfte es in der Wohnung aufgrund der hohen Außentemperaturen zu einem Abgasrückstau in der Gastherme und einem damit verbundenen Kohlenmonoxidaustritt gekommen sein", sagte Rossmann.

Erhöhte Gaswerte in Linzer Wohnung gemessen
Ebenfalls in der Nacht auf Dienstag fand ein 37-jähriger Mitbewohner eine 26-Jährige bewusstlos im Bad einer Linzer Wohnung. Der Mann leistete Erste Hilfe und alarmierte Rettung und Feuerwehr, ehe beide vom Notarzt versorgt und ins Krankenhaus eingeliefert wurden. In der gesamten Wohnung wurden erhöhte Gaswerte gemessen. Die Feuerwehr schaltete die Therme ab.

Abzug der Thermen bei Hitze defekt
Bei Hitze könne im Fang ein "Luftstoppel" entstehen, der Abzug der Gasthermen funktioniere dann nicht oder nur schlecht, warnte die Wiener Landesinnung der Rauchfangkehrer. Moderne Geräte melden in diesem Fall ein Störung, bei älteren kommen die Abgase jedoch in den Raum zurück. Zu Kohlenmonoxidunfällen kommt es meist dann, wenn durch nicht gewartete Gasfeuerstätten hohe CO-Konzentrationen entstehen und Abgase in den Raum ausströmen.

Im Badezimmer Fenster öffnen
Bei hohen Außentemperaturen sollte daher vor Inbetriebnahme - falls vorhanden - ein Fenster in jenem Raum geöffnet werden, in dem das Gerät steht. Geht das nicht, "muss während des Betriebes die Türe geöffnet bleiben und im nächsten Raum ein Fenster geöffnet werden", raten die Rauchfangkehrer.

Als kurzfristige Hilfsmaßnahme empfehlen sie weiters, von einem Installateurfachbetrieb ein Service durchführen zu lassen, falls das letzte länger als ein Jahr zurückliegt. Vor Billiganbietern sollten sich die Kunden in Acht nehmen. Ansonsten gilt: keine Vollbäder, duschen bei geöffneten Fenstern und bei der Hauptkehrung den CO-Gehalt der Abgase durch den Rauchfangkehrer prüfen lassen.

Langfristig könne man sich mit einem kleinen Umbau absichern, wobei ein drehbarer Aufsatz montiert wird, der bereits beim geringsten Wind Auftrieb erzeugt, beziehungsweise mit einer Umstellung auf eine Gasfeuerstätte mit Gebläse.

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