Nova-Rock-Abschluss

Kings Of Leon und Volbeat kämpften um das Publikum

Musik
17.06.2013 10:17
Abschluss des dreitägigen Musikmarathons: Am letzten Tag des Nova-Rock-Festivals zeigte sich die Sonne noch einmal von ihrer ganzen Pracht und erstrahlte in vollem Glanz. Bei wolkenfreiem Himmel, wenig Wind und hochsommerlichen Temperaturen durften die Fans am Sonntag zwischen alternativem und hartem Material wählen.
(Bild: kmm)

Richtig viel Sinn konnten die Besucher beim Sonntags-Line-Up auf der "Blue Stage" wohl nicht erkennen. Ist das Nova Rock gemeinhin immer schon ein Zusammentreffen von Fans der musikalisch härteren Zunft gewesen, braucht es rückblickend gesehen auch nicht zu verwundern, dass Besucherandrang und Stimmung am letzten Tag auf der Hauptbühne eher mau waren. Dabei darf man den Künstlern wenig vorwerfen, denn die machten das Beste aus der Situation.

Gähnende Leere
So wie etwa der derzeit durch alle Decken startende britische Singer/Songwriter Passenger. Wagemutig stellte sich der sympathische Bartträger, nur bewaffnet mit seiner Gitarre, unter strahlend blauem Himmel dem Publikum - und die sympathische Ausstrahlung und launige Ansagen machen den Straßenmusiker zu einem frühen und unerwarteten Highlight.

Einen wesentlich schwereren Stand hatten daraufhin Steven Wilson und Coheed & Cambria. Ersteren kannte noch so mancher von seiner Stammband Porcupine Tree, doch die Kombination aus drückender Hitze und vertrackt-progressiven Songs mit Überlänge war schlussendlich die Fehlbesetzung des Jahres. Da half auch ein solider Auftritt nichts – war ja kaum wer da, um den Mann zu bejubeln.

Frauenpower auf der "Blue Stage"
Für eine gute Stimmung sorgten dann erst die Tennessee-Alternative-Rock-Durchstarter Paramore rund um Frontfrau und Energiebündel Hayley Williams. Sich auf der Bühne in dauerhafter Bewegung befindend, bewies sich die orangehaarige als Botschafterin der flotten Songs, die für die ersten, längst fälligen Beifallsbekundungen auf der "Blue Stage" sorgten.

Klare Tagessieger waren aber die Schotten von Biffy Clyro, die von ihren Fans im Alternative-Underground schon seit Jahren verehrt werden und nun auch den Sprung in den Mainstream zu schaffen scheinen. Material des starken neuen Albums "Opposites" ist prädestiniert dafür und Frontmann Simon Neil verwendete statt seinem harschen, schottischen Akzent lieber holprig ausgesprochene deutsche Sätze, was für zusätzlichen Jubel sorgte. Da kommt Großes auf uns zu!

Partystimmung auf der "Red Stage"
Während sich die "Blue Stage" also nur sehr schleppend füllte, herrschte auf der wesentlich härter besetzten "Red Stage" fast den ganzen Tag über Topstimmung. Spätestens bei den Metalcore-Rabauken von Asking Alexandria füllte sich das Gelände bereits sehr ansprechend und als die immer noch populären Papa Roach der Sonne Hits wie "Getting Away With Murder" oder "Still Swingin'" entgegenschmetterten, verwandelte sich die "Red Stage" in ein staubaufwirbelndes Partygelände.

Die tolle Stimmung hielt auch bei Bullet For My Valentine, den Nu-Metal-Legenden Korn und den Elvis-Metal-Headlinern Volbeat an und zeigte eines ganz deutlich – das Nova Rock sollte seinem Namen künftig lieber gerecht werden, denn einer Art "Frequency-Stage", wie es die blaue am Sonntag war, erteilten die Fans eine klare Absage.

Heimliches Heimspiel
Und das, obwohl die beiden Hauptprotagonisten einen musikalisch makellosen Festivalabschluss einläuteten. Für die Münchner Sportfreunde Stiller sind Österreich-Konzerte sowieso immer ein Heimspiel und so zeigte sich das sympathische Trio auch auf den Pannonia Fields wieder von seiner besten Seite. Mit aufblasbarem Riesengorilla, Songs des aktuellen Albums "New York, Rio, Rosenheim" und einer kräftigen Dosis guter Laune im Gepäck, ließen sich die "Sportis" nichts zuschulden kommen. Sänger Peter Bruggers Wunsch, das WM-Finale 2014 solle Deutschland gegen Österreich heißen, wurde mit tosendem Applaus quittiert. Wer sie in Nickelsdorf verpasst hat – bereits am 21. Juni sind sie am Donauinselfest zu Gast.

Die letzten Headliner waren die gehypten Südstaaten-Rocker von Kings Of Leon. Im Gegensatz zu den bombastischen Feuerspektakeln von Rammstein und Kiss an den Vortagen war klar, dass es mit den entspannten Klängen der Familie Followill in ein gemächlicheres Finish geht. Sänger Caleb zeigte sich bei guter Stimme und verzückte das Publikum mit den beiden Topsongs "Use Somebody" und "Sex On Fire".

Irgendwo zwischen Südstaaten-Rock, Country-Elementen und Swamp-Beifügungen oszillierend, zeigten sich die Senkrechtstarter aus Nashville in einer wirklich guten Verfassung, konnten aus dem bereits müden Publikum aber nicht mehr alles herausholen. Und so mancher Besucher wird wohl auch froh gewesen sein, dass die Hitzeschlacht dann doch zu Ende war.

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