Ex-Mitarbeiter log

Auftragsmorde in Rumänien: ‘Unsere Existenz ist ruiniert’

Österreich
13.06.2013 08:10
Die Intrige eines rumänischen Ex-Mitarbeiters hat das Leben des 53-jährigen Innviertler Unternehmers Roland Van Dyck (Bild) wie ein Tornado verwüstet. Er wurde als mutmaßlicher Auftraggeber eines Doppelmordes inhaftiert, ging frei, als das Lügengebäude zusammenbrach - und wartet seit einem Monat auf die Verfahrenseinstellung.

"Krone": Bis Anfang April waren Sie ein unbescholtener Mann und lebten gut von Ihren Einkünften als Leasing-Dienstleister. Bis Ihre Welt ganz plötzlich zusammengebrochen ist.
Roland Van Dyck: Ich hab' im Februar einen Mitarbeiter in Rumänien - er heißt Vasile - nach drei Jahren gekündigt, weil es Probleme gab. Er hat mir damals bei seiner Entlassung massiv gedroht: "Acuma de viata la tine e gata", zu Deutsch: "Jetzt ist dein Leben vorbei."

"Krone": Dieser Mann hat Sie am 6. April in Wien beim BKA vernadert und behauptete, dass Sie Ihre Ex-Lebensgefährtin und einen deutschen Geschäftspartner um 41.000 Euro ermorden lassen wollen. Und Ihrer Frau Anita wollten Sie angeblich beide Beine brechen lassen.
Van Dyck: Nur hat kein einziges Wort gestimmt. Meine Frau hat sofort Thomas Streitberger als Verteidiger engagiert, weil sie genau gewusst hat, dass ich so etwas nie machen würde. Der angebliche Geschäftspartner ist ein Deutscher. Weder hat er von mir noch habe ich von ihm jemals etwas gehört. Später hat sich herausgestellt, dass mein Ex-Mitarbeiter seinen Namen und seine Adresse aus einer alten Zeitungsmeldung hatte. Und meine Ex-Lebensgefährtin, mit der ich einen zweijährigen Sohn habe, hat auch ausgesagt, dass ich ihr nie gedroht habe oder handgreiflich geworden bin.

"Krone": Aber das Bundeskriminalamt ließ sich nicht vom Doppelmordauftrag abbringen.
Van Dyck: Vorerst nicht. Das Blatt hat sich erst gewendet, als der angebliche Komplize des Rumänen in Ried einvernommen worden ist. Mein Anwalt hat damals beim 30. Widerspruch zur Aussage Vasiles zu zählen aufgehört. Und meine Frau hat dann auch noch den Dolmetscher nach Ried gebracht, der angeblich bei meinem Mordauftrag übersetzt hat. Er hat gleich ausgesagt, dass das alles ein völliger Blödsinn ist.

"Krone": Sie sind am 18. April in Ihrem Haus in Rumänien verhaftet worden.
Van Dyck: Ja, von 15 maskierten Polizisten. Ich bin zwei Wochen in Rumänien in Haft gesessen, hab' sechs Tage nichts gegessen, zehn Kilo abgenommen. Das Rieder Gefängnis ist mir dann wie das Hilton vorgekommen.

"Krone": Sie wurden am 10. Mai aus der U-Haft entlassen, warten nun auf die Einstellung des Verfahrens. Laut Staatsanwaltschaft liegt aber noch kein Abschlussbericht des BKA vor.
Van Dyck: Die Existenz von mir und meiner Frau, der die Hauptfirma in Bad Füssing gehört, ist ruiniert. Denn bis das Verfahren nicht endgültig eingestellt worden ist, bekomme ich ja keine Aufträge...

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