Bieterstreit beendet

Google schnappt Facebook Verkehrs-App Waze weg

Web
12.06.2013 09:31
Der Bieterwettstreit um die Verkehrs-App Waze ist vorbei - und Google hat gewonnen. Der Internetriese gab am Dienstag den Kauf des Start-ups bekannt. Laut Bloomberg soll der Preis bei 1,1 Milliarden Dollar liegen, laut Reuters bei 1,3 Milliarden Dollar.

Der Internetkonzern bestätigte am Dienstag die Übernahme des in Israel gegründeten Start-ups, mit dem sich Nutzer gegenseitig über die Verkehrslage informieren. Google kann damit seinen Kartendienst um eine soziale Komponente erweitern - und sorgt zugleich dafür, dass Konkurrent Facebook Waze nicht bekommt. Ursprünglich galt Facebook als wahrscheinlicher Käufer, der bis zu eine Milliarde Dollar bezahlen wollte. Doch das weltgrößte Online-Netzwerk soll Ende Mai aus den Verhandlungen ausgestiegen sein.

Das besondere an Waze ist, dass Routenpläne auch auf Basis von Informationen der Nutzer und deren Fortbewegung erstellt werden. Der Dienst funktioniert zugleich wie eine Art Online-Netzwerk für Autofahrer. Sie informieren sich untereinander über Staus, Unfälle oder Radarfallen. Das Start-up hat nach aktuellen Informationen rund 45 Millionen Nutzer. Die App ist kostenlos. Geld kommt durch Werbung und den Verkauf von Kartendaten herein.

Entwickler bleiben vorerst unabhängig und in Israel
Die Kartendienste von Google sollen nun mit Funktionen von Waze ergänzt werden, hieß es. Im Gegenzug werde Waze mit einer Suchfunktion von Google verbessert. Das Entwicklerteam von Waze werde in Israel bleiben und vorerst unabhängig weiterarbeiten, erklärte Google.

Der Deal mit Facebook soll laut Medienberichten unter anderem daran gescheitert sein, dass das Netzwerk den Umzug aller Waze-Mitarbeiter nach Kalifornien gefordert habe. Zeitweise galt auch Apple als möglicher Interessent. Doch Konzernchef Tim Cook hatte jüngst gesagt, dass Apple kein Angebot abgegeben habe.

Israel freut sich über "Füllung der Staatskasse"
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu beglückwünschte Waze-Chef Noam Bardin zum Verkauf an Google. "Gratulation, Sie haben israelische Technologie weltweit sichtbar gemacht. Sie tragen damit auch zur Füllung der Staatskasse bei, was in diesen Zeiten sehr willkommen ist", so Netanyahu. "Ich warte nun auf Ihr nächstes Start-up", fügte der Ministerpräsident hinzu.

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