WWDC-Konferenz

Apple zeigt iOS 7, neues Macbook Air & Streamingdienst

Elektronik
10.06.2013 20:49
Der US-Elektronikkonzern Apple hat auf seiner WWDC-Entwicklerkonferenz eine Reihe von Neuheiten angekündigt, darunter eine überarbeitete Version von MacOS X mit dem klingenden Namen "Mavericks", neue Mac-Pro-Modelle und eine Reihe neuer Modelle des Macbook Air. Die spektakulärste Neuerung ist allerdings die neue Version des iPhone-Betriebssytems, iOS 7, mit überarbeitetem, schlichterem Design - und Apples neuem Streamingdienst iTunes Radio. Ein Billig-iPhone, eine Smartwatch oder einen Apple-Fernseher gab es nicht zu sehen.

Apple-Chef Tim Cook hat am Montagabend in San Francisco bei der 24. WWDC-Entwicklerkonferenz jene Neuheiten angekündigt, die Apple in den nächsten Monaten im Kampf gegen Google und Microsoft vom Stapel lassen wird. Auf der Hardwareseite sollen aufgebohrte Macbook-Air-Modelle und neue Mac Pros die Nutzerschaft erfreuen, auf der Softwareseite vor allem das neue Mac-Betriebssystem MacOS X "Mavericks" und das neue iPhone-Betriebssystem iOS 7.

Das neue iOS inklusive Streamingdienst (Bild 2) kommt allerdings nur auf das iPhone 4 oder neuere iPhones, das iPad 2 oder neuer, das iPad mini und den iPod Touch der fünften Generation. Wer ein älteres iOS-Gerät hat, schaut durch die Finger. iOS 7 erscheint ebenso wie MacOS X "Mavericks" (Bild 3) im Herbst. Entwickler sollen beide neuen Apple-Betriebssysteme ab sofort testen können.

iOS 7: Schlichter, neue Icons, Multitasking
Unter Chefdesigner Jony Ive wurde die Benutzeroberfläche von iOS deutlich verschlankt. Transparenzeffekte, neue Icons und eine transparente Bildschirmtastatur ersetzen das verspielte Design der bisherigen iOS-Versionen.

Der Sperrbildschirm wurde überarbeitet und entsperrt nun nach einem Fingerwisch nach oben, statt wie bisher zur Seite. Zahlreiche Apps wie das Game Center oder Messages wurden dem neuen Design folgend überarbeitet. Neu ist auch eine Multitasking-Funktion, mit der Nutzer durch die verschiedenen geöffneten Apps "wischen" können.

Ein "Control Center" für iOS 7
Doch nicht nur beim Design des iPhone-Betriebssystems gibt es Neuerungen, auch neue Funktionen halten in Apples Betriebssystem Einzug. So wird die Software künftig etwa mit einem "Control Center" aufwarten, wo Funktionen wie WLAN oder Bluetooth schnell ein- und ausgeschaltet werden können. Die neue Funktion ähnelt dem Benachrichtigungsbereich mancher Android-Handys. Sie wird allerdings durch einen Wisch von unten nach oben geöffnet, nicht durch einen von oben nach unten.

Apps sollen künftig von den Nutzungsgewohnheiten des Users lernen und im Hintergrund laufen, um schneller zur Verfügung zu stehen. Facebook soll künftig beispielsweise schon vor dem Start der App Neuheiten abrufen. Ebenfalls neu: ein Modus, der die iPhone-Steuerung im Auto vereinfachen soll.

iOS-Streamingdienst kommt auch für Mac und sogar PC
Wie erwartet (siehe Infobox) hat Apple auch einen eigenen Streamingdienst angekündigt. Wer mit Werbung leben kann, soll über Apples iTunes Radio gratis Musik streamen dürfen, die zu seinem Musikgeschmack passt. Wer zahlt, bekommt keine Werbung zu hören.

Der in den iOS-7-Musikplayer integrierte Streamingdienst soll auch auf dem iPad, dem Mac und Apple TV laufen. Interessant: Apple hat auch eine PC-Version seines Streaming-Angebotes angekündigt.

"Intelligenter" Browser und längere Laufzeit für iOS-Geräte
Eine verbesserte Stromsparfunktion soll die Laufzeit des iPhone erhöhen. Der Browser Safari bekommt eine "intelligente" Suchfunktion und verbesserte Gestensteuerung. Ein Wisch nach Links signalisiert dem Browser ein "Zurück"-Kommando. Ebenfalls neu: eine verbesserte Foto-App mit überarbeiteter Sortierfunktion.

Apples Sprachassistent Siri bekommt eine neue App - und eine neue Stimme. Künftig wird Siri nicht nur als weibliche, sondern auch als männliche Stimme zur Verfügung stehen. Die Sprachausgabe soll ebenfalls verbessert worden sein. Siri soll jetzt eine klarere Stimme haben. Überraschend: Siri sucht im Internet jetzt nicht mehr mit Google, sondern mit Microsofts Suchmaschine Bing.

Ausdauerndes Macbook Air mit Intels "Haswell"-CPUs
Die neue Generation des Macbook Air (Bild 4) sei ab sofort verfügbar, verkündete Apple auf der Entwicklerkonferenz. Die ultraflachen Rechner sind mit Intels "Haswell"-Prozessoren ausgestattet und sollen vor allem mit verbesserter Laufzeit überzeugen. Die Elf-Zoll-Version soll künftig neun, die 13-Zoll-Variante gar zwölf Stunden mit einer Akkuladung durchhalten. Der neue WLAN-Standard 802.11.ac ist ebenfalls an Bord.

Das neue Macbook Air kostet in der günstigsten Variante 1.000 US-Dollar. Die größten Veränderungen betreffen das Innenleben des ultraflachen Rechners, äußerlich hat sich gegenüber dem aktuellen Modell wenig getan.

Runder Mac Pro mit Xeon-Power und zwei AMD-FirePro-Chips
Eine Neuauflage gibt es auch endlich bei Apples Desktops der Mac-Pro-Serie (Bild 5). Die kommen nicht nur mit neuem, rundem Design, sondern auch mit schnellem Intel Xeon-Prozessor und DDR3-Speicher mit einer Taktfrequenz von 1.866 Megahertz. Peripherie kann über den schnellen Thunderbolt-2-Anschluss angesteckt werden.

Als Grafiklösung kommen gleich zwei AMD-FirePro-Chips zum Einsatz. Externe Displays können mit 4K-Auflösung betrieben werden. Die erstaunlich kompakten Workstations sollen noch heuer erscheinen und von Apple in den USA gebaut werden.

MacOS X "Mavericks": Tabs für den Finder und Vollbildmodus
Zu den neuen Funktionen in MacOS X "Mavericks" zählen sogenannte Finder Tabs, künftig können also im Dateimanager mehrere Tabs genutzt werden, wie dies auch in Internetbrowsern Standard ist. Ebenfalls neu: Tags, über die Dateien verschlagwortet und verschiedenen Kategorien zugeordnet werden können, und ein Fullscreen-Modus für den Finder.

Die Unterstützung für die gleichzeitige Nutzung mehrerer Bildschirme wurde ebenfalls verbessert. Menüs können jetzt über beide Displays ausgedehnt werden. Über Apples AirPlay-Dienst sollen Inhalte außerdem noch einfacher mit dem Fernseher geteilt werden - ein passendes Empfangsgerät in Form von Apple TV vorausgesetzt. Bei der Demonstration der Multi-Monitor-Funktionen wurde der Desktop kabellos über WLAN auf den Fernseher erweitert.

Neue Stromsparfunktion und schnellerer Safari-Browser
Eine verbesserte Sleep-Funktion für Apps namens "App Nap" soll die Laufzeit von Computern, die mit MacOS X "Mavericks" laufen, verbessern. Apple-Chef Cook verspricht durch die Technologie eine um bis zu drei Viertel geringere Prozessorauslastung.

Apples Internetbrowser Safari wurde ebenfalls aufgebohrt. Er soll jetzt verbesserte Privatsphäre-Funktionen mitbringen und bekommt eine neue Favoritenleiste mit einer "Reading List", in der Zeitungsartikel abgelegt werden können, um sie später zu lesen. Laut Apple soll der neue Safari-Browser schneller sein als Googles Chrome. Eine neue "Shared Links"-Rubrik bindet über Twitter geteilte Links direkt in den Browser ein.

Cloud-Passwortmanager, Online-Office und verbesserte Maps
Mit iCloud Keychain bietet Apple künftig ein neues Passwort-Managementsystem an, bei dem gespeicherte Passwörter für Websites, WLAN-Hotspots und sonstige passwortgeschützte Dinge in der Cloud hinterlegt und auf alle Apple-Geräte eines Nutzers synchronisiert werden. Ein überarbeiteter Kalender mit schlankerem Design und die Möglichkeit, Benachrichtigungen künftig direkt am Login-Screen anzuzeigen, wurden ebenfalls angekündigt.

Neu in MacOS X "Mavericks" ist Apples Online-Bücherladen iBooks. Wer mag, kann künftig also auch auf seinem Macbook lesen - eine Lese-Anwendung liefert Apple gleich mit. Apples umstrittener Kartendienst soll ebenfalls verbessert worden sein. Künftig soll es etwa möglich sein, eine Route am Macbook zu erstellen und diese dann per Knopfdruck an das iPhone zu senden.

Änderungen gibt's auch bei Apples iCloud. Der Dienst bekommt ein Online-Office im Stil von Google Docs. Zur Verfügung stehen Textverarbeitung, Präsentationssoftware und Tabellenkalkulation. Das Online-Office soll auch unter Windows funktionieren.

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