Ganz ohne Kamera

Forscher entwickeln Gestensteuerung per WLAN

Elektronik
06.06.2013 10:15
Informatiker der Universität Washington haben eine neue Möglichkeit gefunden, Geräte mittels Gesten zu steuern, und zwar ganz ohne Kamera oder Sensoren. Die Forscher nutzen für ihr WiSee getauftes System stattdessen das WLAN-Signal eines nur geringfügig modifizierten Routers.

Wie Shyam Gollakota und sein Team in einer Mitteilung der Universität erläutern, ähnelt WiSee Microsofts Xbox-Bewegungssteuerung Kinect. Die Technologie dahinter sei jedoch simpler, günstiger und zudem raumunabhängig: Um ein Gerät mittels WLAN per Geste zu steuern, müsse sich der Nutzer nicht im selben Raum aufhalten, da die WLAN-Signale durch Wände gingen und keinerlei optischen oder akustischen Beschränkungen unterlägen.

Ermöglicht wird diese Form der Gestensteuerung durch winzige Veränderungen im WLAN-Signal, die entstehen, wenn sich Menschen durch ihre heimischen vier Wände bewegen. Um diese Signalveränderungen zu empfangen, genüge es, einen herkömmlichen WLAN-Router geringfügig zu modifizieren und mit einer speziellen Software auszustatten.

Aktiviert wird das System den Forschern zufolge durch eine individuelle Geste, die als Passwort fungiert und damit sicherstellt, dass nicht versehentlich der Nachbar "dazwischenfunkt" und etwa den Fernseher oder andere Haushaltsgeräte ein- und ausschaltet. Aktuell könne WiSee neun unterschiedliche Gesten identifizieren.

Erste Tests verliefen erfolgreich: Bei Versuchen in einer Wohn- und einer Büro-Umgebung habe das System 94 Prozent von insgesamt 900 ausgeführten Gesten zuverlässig erkannt. In einem nächsten Schritt wollen die Forscher nun ermöglichen, mit einer einzigen Geste gleich mehrere Geräte ansteuern zu können.

Mit ihrer Technologie hoffen Gollakota und sein Team, der Vision des intelligenten Zuhauses einen bedeutenden Schritt näher gekommen zu sein. In Zukunft, so die Vision, könnte eine Handbewegung genügen, um nach dem Klingeln des Weckers vom Bett aus die Kaffeemaschine einzuschalten. Weitere Anwendungsbeispiele demonstrieren die Forscher in einem Video (siehe oben).

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