Hunde in Dänemark

Ferienanbieter für Pressemeldung unter Beschuss

Tierecke
31.05.2013 11:18
Das strenge Hundegesetz in Dänemark gestattet die Beschlagnahmung und das Einschläfern aller Vierbeiner, die sich nicht "regelkonform" verhalten - das gilt auch für die Hunde von Touristen. 13 Rassen wurden als gefährlich eingestuft und dürfen von den Behörden getötet werden. Der Ferienhausanbieter Novasol reagierte nun auf die Bedenken verärgerter und verängstigter Hundehalter - mit einer "Hunde-Sicherheitsgarantie" für Dänemark, die Tierfreunde scharf kritisieren.

Das österreichische Hundemagazin "Wuff" veröffentlichte am Donnerstag eine Pressemeldung des Ferienhausanbieters Novasol. Man wolle auf die Verunsicherung zahlreicher Urlauber über das 2010 in Kraft getretene Hundegesetz in Dänemark reagieren, das einige Rassen als gefährlich einstuft, deren Einfuhr verbietet und mit staatlichen Zwangsmaßnahmen droht, so heißt es in der Aussendung.

"Hunde-Sicherheitsgarantie" für Dänemark
Novasol wirbt mit einer "Hunde-Sicherheitsgarantie": Wer über den Anbieter ein Ferienhaus bucht und mitgebrachte Hunde offiziell anmeldet, könne den Mietausweis als "Garantiekarte" verwenden und den Service der Novasol-Büros vor Ort sowie kostenlose anwaltliche Unterstützung nutzen. Die sogenannte Sicherheitsgarantie sorge "für unbeschwerten Urlaub mit Vierbeinern", heißt es in der Aussendung weiter.

"Regelkonformes Verhalten" Voraussetzung
"Sie gilt für alle europäischen Hunde, die nach Dänemark einreisen – ausgenommen ist nur eine kleine Liste von 13 Kampfhundrassen gemäß des derzeit gültigen Gesetzes." Auch "regelkonformes" Verhalten von Hund und Besitzer sei Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Garantie. Die Regeln machen allerdings die dänischen Behörden - so sollte etwa der Schäferhund "Thor" wegen einer kleinen Beißerei mit einem Artgenossen getötet werden (siehe Infobox).

Vorwurf: Anbieter verharmlost das Risiko
Viele Hundefreunde sehen in der Pressemeldung von Novasol eine Verharmlosung des Risikos für Touristen und ihre Hunde und kritisieren die Formulierung des Ferienhausanbieters scharf. So reagierte etwa die Initiative "Fair Dog", die in Dänemark aktiv gegen das Hundegesetz kämpft, mit einem offenen Brief an Novasol. Unklar bleibe etwa, mit wem der Ferienanbieter diese Garantieabsprache getroffen haben soll, so "Fair Dog" auf ihrer Facebook-Seite.

"Menschen haben Recht auf Fakten"
Auch dass Novasol sich laut eigenen Angaben "seit Monaten an die Spitze der Proteste" gegen das dänische Hundegesetz gesetzt haben will, stößt den Tierschützern sauer auf. "Wir streiten Novasol nicht ab, dass diese zusammen mit vielen anderen Vertretern, darunter auch 'Fair Dog Dänemark', dabei mitwirken, das Gesetz zu Fall zu bringen, und freuen uns auch darüber, sind aber doch der Meinung, dass die Menschen in Europa und Dänemark ein Recht darauf haben, Fakten zu erhalten", so "Fair Dog".

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